Wird es beim FC Bayern wieder das „Konrad-Laimer-Gefühl“ geben? Thomas Müller prägte diesen Begriff im Nachgang des Champions-League-Viertelfinales, in dem der ÖFB-Legionär Arsenal-Star Martin Ödegaard „wie einen Hund gejagt“ habe.

In Sachen Leidenschaft und Intensität machen dem gebürtigen Salzburger ohnehin nicht allzu viele Spieler etwas vor. Mit seinen Haupttugenden vermochte Laimer in der Königsklasse auch seine Bayern-Kollegen mitzureißen. Diese Behauptung lässt sich nach dem 2:2 im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid durchaus aufstellen. Joshua Kimmich fand danach: „Er war nicht nur gegen den Ball überragend. Er hat schon einige gute Spiele für uns gemacht, aber das war sein mit Abstand bestes.“

Im Rückspiel am Mittwoch geht es um nichts Geringeres als den nächsten Meilenstein am Weg zur Erfüllung eines Traums. Dafür gilt es im legendären Stadion Bernabeu zu bestehen. „Das sind genau die Spiele, für die man hart arbeitet und von denen man schon als kleiner Junge geträumt hat. Wir wollen unbedingt ins Wembley-Stadion – das wäre das bisherige Highlight meiner Karriere“, erklärt Laimer gegenüber dem SID.

Real bezeichnet der ÖFB-Teamspieler als „unberechenbarste Mannschaft der Welt – ein absolutes Phänomen.“ In einzelnen Sequenzen würde man denken, man habe viel Platz und die Kontrolle: „Dann lassen sie aber aus dem Nichts für wenige Sekunden ihre Weltklasse, die sie individuell haben, aufblitzen, überrennen dich und – zack – kassierst du ein Gegentor.“

Dies sei auch mit einem noch so genialen Matchplan nur schwer zu verteidigen, weshalb man in jeder einzelnen Sekunde aufmerksam sein müsse. Dem 26-Jährigen steht sein Premieren-Auftritt im Bernabeu bevor. Seine erste Chance dafür verpasste er noch mit Ex-Verein RB Leipzig aufgrund eines Syndesmosebandrisses.

Der Anspruch der Bayern

Laimer unterstreicht, dass ihm das Hinspiel viel Selbstvertrauen gegeben hat. Gleichzeitig warnt er, dass es erst „die erste Halbzeit“ gewesen sei: „Wir müssen noch mal so spielen und sogar noch ein paar Prozente draufpacken – das muss der Anspruch sein.“

Wenn zwei europäische Schwergewichte um den Einzug ins Finale der Champions League ringen, darf man ein Fußballfest auf höchstem Niveau erwarten. Für die Bayern ist es in einer turbulenten Saison die einzige Chance auf einen Titel, Real jubelte erst vor wenigen Tagen über die fixierte Meisterschaft.

Laimer erinnert daran, dass die Spanier im Hinspiel einige Probleme mit der individuellen Klasse der Bayern gehabt hätten. Zeigt man sich effizient, könne man auch im Bernabeu gewinnen. „Es ist alles drin, alles möglich. Jeder Fußballfan auf der Welt kann sich auf Mittwochabend freuen“, verspricht der ÖFB-Star. Vielleicht wird man es auch in Madrid spüren, dieses „Konrad-Laimer-Feeling“.