Eintracht Frankfurt ist wegen der wiederholten Randale seiner Fans in der Europa League mit einem Zuschauer-Ausschluss in den Partien bei Standard Lüttich (7.11.) und in London gegen Arsenal (28.11.) bestraft worden. Dies gab die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Donnerstag bekannt. Frankfurt erwägt eine Berufung gegen dieses Urteil.

Die vom Vorarlberger Adi Hütter trainierte Eintracht wurde wegen der Ausschreitungen der Fans und des Werfens von Gegenständen im Spiel am 3. Oktober bei Vitoria Guimaraes (1:0) in Portugal verurteilt. Dabei hatten sich Fans beider Mannschaften kurz vor dem Anpfiff gegenseitig mit Sitzschalen beworfen. Die Polizei räumte daraufhin einen Frankfurter Fanblock.

Bereits am 10. Jänner war Frankfurt wegen wiederholten Fehlverhaltens seiner Anhänger zu einem Zuschauer-Ausschluss auf Bewährung und einer Geldstrafe von 80.000 Euro verurteilt worden. Die Dauer der Bewährung war auf zwei Jahre festgelegt worden. Schon damals war angedroht worden, dass bei erneuten Vorfällen die Eintracht-Fans nicht zum nächsten Auswärtsspiel fahren dürfen.

Am Donnerstag wurde die Eintracht vom europäischen Dachverband zudem angewiesen, sich innerhalb von 30 Tagen mit Vitoria in Verbindung zu setzen, um den von ihren Anhängern verursachten Schaden im Stadion zu ersetzen. Der portugiesische Klub wurde wegen der Randale seines Anhangs von der UEFA mit 50.000 Euro sanktioniert.

Die bisher schwersten Ausschreitungen der Frankfurter Auswärts-Fans hatte es während des Europa-League-Spiels am 13. Dezember des Vorjahres bei Lazio Rom gegeben, als Eintracht-Fans Böller, Bengalen und Raketen auf gegnerische Fans, Polizisten und Ordner geworfen hatten.

Geisterspiel für Ajax

Weiters entschied die UEFA, dass Ajax Amsterdam im nächsten Auswärtsspiel in der Champions League am 5. November in London gegen Chelsea ohne Fans auskommen muss. Außerdem wurde wegen der Vorfälle beim 3:0-Sieg am 2. Oktober in Valencia eine Geldstrafe von insgesamt 68.000 Euro gegen den niederländischen Meister verhängt. Und überdies muss sich Ajax innerhalb von 30 Tagen mit dem Valencia CF in Verbindung setzen, um den Schaden im Stadion zu ersetzen.

Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg wurde mit 3250 Euro sanktioniert, weil Fans bei der 3:4-Niederlage am 2. Oktober in der Champions League beim Titelverteidiger in Liverpool Gegenstände aufs Spielfeld geworfen hatten. Der englische Vizemeister muss 10.000 Euro Strafe zahlen - Anhänger waren auf das Innenfeld gelaufen.

Staatsanwaltschaft klagt 18-Jährigen an

Die UEFA-Disziplinarkommission wird sich am 28. Oktober mit dem Skandalspiel von Sofia beschäftigen. Das Spiel, in dem die Bulgaren am Montagabend mit 0:6 die höchste Heimniederlage ihrer Verbandsgeschichte kassierten, war in der ersten Hälfte zweimal wegen rassistischer Entgleisungen von bulgarischen Fans gegen dunkelhäutige Spieler der Engländer unterbrochen worden. Zudem hatten einheimische Zuschauer mehrfach auf der Tribüne den Hitlergruß gezeigt.

Die bulgarische Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag Anklage gegen einen 18-jährigen Mann erhoben. Ihm werden ungebührliches Verhalten, Störung der öffentlichen Ordnung und Missachtung gesellschaftlicher Werte vorgeworfen. Dazu befinden sich noch weitere acht Personen im Zusammenhang mit den Vorfällen beim EM-Quali-Match Bulgarien - England in Haft.