Am Samstag mietete sich die Schweizer Fußball-Nationalteamspielerin Florijana Ismaili mit einer Teamkollegin auf dem Comer See ein Motorboot. Das Duo fuhr auf den See hinaus, nahm auf dem Boot ein Sonnenbad, ehe die 24-Jährige zur Abkühlung in den See sprang. Allerdings tauchte sie anschließend nicht mehr auf.

"Ich dachte, vielleicht will sie mich erschrecken und taucht plötzlich auf der anderen Seite des Bootes auf. Doch das geschah nicht. Ich schrie verzweifelt ihren Namen", schildert die Freundin den Vorfall. Dann wählte sie den Notruf. Innerhalb kürzester Zeit kamen zwei Rettungsteams der Feuerwehr zur Hilfe, doch blieb die Suche bis in die Abendstunden erfolglos.

Ein Schwächeanfall?

Seit den frühen Morgenstunden wird heute die Suche fortgesetzt, die Staatsanwaltschaft ermittelt. "Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist. Es könnte sein, dass die junge Frau beim Sprung ins kalte Wasser einen Schwächeanfall erlitt", sagt ein Sprecher der italienischen Polizei. Bereits Samstag Abend reiste die Familie der Vermissten an. Sie will dabei sein, sollte Florijana gefunden und geborgen werden.

Ismaili, aktuell die Kapitänin der Frauenmannschaft von Young Boys Bern, debütierte am 16. Januar 2014 gegen Portugal für das Schweizer Nationalteam. Zuvor hatte sie bereits Einsätze für die U17 und U19. Bei der WM 2015, zu der sich die Schweiz erstmals qualifizierte, stand sie im Aufgebot, kam aber zu keinem Einsatz. Erst vor zwei Wochen hatte sie das letzte Länderspiel bestritten. Insgesamt hat Ismaili 33 Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft bestritten.