Sie kennen es: Die italienische Nationalhymne ertönt vor einem Fußballspiel und man summt auch als Nicht-Italiener mit. Dann schaut man in die Gesichter der italienischen Spieler und sieht, wie sie beinahe Leib und Seele hinausbrüllen. Ja, die Mitglieder der „Squadra Azzura“ vermitteln dem Zuschauer, dass sie stolz sind, für Italien zu spielen.

Und mittlerweile sind auch die Fans wieder stolz auf ihr Team. Nachdem der vierfache Weltmeister die Endrunde 2018 verpasst hatte, stand ein Umbruch bevor. Roberto Mancini übernahm als Trainer und führte das Team nicht nur souverän zur EM-Endrunde 2020, sondern machte aus den Italienern eine unbezwingbare Einheit. Seit September 2018, insgesamt 27 Spiele, ist Italien ungeschlagen. Drei Partien fehlen noch auf den Rekord aus den 1930er-Jahren.

Die nächste Hürde auf dem Weg zum Rekord ist heute in Rom vor knapp 18.000 zugelassenen Fans die Türkei. „Unterschätzt uns nicht, das wäre ein Fehler. Ich wäre nicht überrascht, die Türkei im Wembley zu sehen“, sagte Türkei Ex-Teamchef Fatih Termin. Im Londoner Stadion findet am 11. Juli das EM-Finale statt.

Dort will auch Italien dabei sein. „Das ist unser Ziel“, sagt Mancini. „Der Titel könnte eine Wiedergeburt für den Fußball und für das ganze Land sein.“ Die Mischung aus Altstars (Giorgio Chiellini ist etwa 36 Jahre alt) und der neuen Generation (Schlussmann Gianluigi Donnarumma ist 22) geht jedenfalls als ein Titelmitfavorit ins Rennen, das in der Ewigen Stadt seinen Anfang nimmt.