Die Stimmung im Lager des VSV hat sich ganz dem Wetter angepasst. Statt Sonnenschein herrscht dichter Nebel beim Klub, der Misserfolg in der Startphase der Meisterschaft hinterlässt seine Spuren. Nach der mehrwöchigen Zwangspause setzte es zum Wiederbeginn mit der Niederlage in Graz gleich wieder einen Dämpfer, daher werden die Stimmen immer lauter, dass Trainer Dan Ceman nicht der richtige Mann für die neu formierte Truppe ist. Das Match gegen Dornbirn wurde daher als Schicksalsspiel für den Kanadiers hinauf geschaukelt.

Starker Beginn

Der Beginn für den EC Grand Immobilien VSV war vielversprechend. 43 Sekunden waren gespielt und die Adler durften erstmals die Hände in die Höhe reißen. Martin Ulmer nutzte einen schweren Fehler der Dornbirner in der eigenen Zone eiskalt zur Führung aus. Die Villacher versuchten nachzusetzen, kamen auch zu guten Szenen, aber der nächste Treffer wollte nicht fallen. Aus dem Nichts kamen die Vorarlberger Mitte des Drittels zum Ausgleich. Ein harmloser Schuss von Devin Brosseau ließ Keeper Kristers Gudlevskis passieren. Wer nun hängende Köpfe bei den Gastgebern erwartet hatte, lag völlig falsch. Sie antworteten mit einem Doppelpack. Nur 44 Sekunden nach dem 1:1 fälschte Benedikt Wohlfahrt einen Schuss von Jamie Fraser unhaltbar für Dornbirn-Keeper Oskar Östlund ab. Nach einem neuerlichen schweren Patzer in der eigenen Zone der Vorarlberger kam Neuzugang Jordan Caron zur Scheibe, er ließ einen feinen Haken folgen und beförderte danach das Spielgerät auf die Innenstange. Den Abpraller wischte sein Linienpartner Sahir Gill ein.

Katastrophaler Mittelabschnitt

Den Start in Abschnitt zwei erwischte Dornbirn optimal. Stürmer William Rapuzzi zog von der blauen Linie ab und Gudlevskis ließ diesen Schuss erneut prallen. So kam der Stürmer mit etwas Glück zum eigenen Rebound und versenkte den Puck in die Maschen. Jetzt wirkte der VSV geschockt und die Gäste drehten das Spiel. In numerischer Überlegenheit griff Gudlevskis bei einem Häusle-Schuss wieder daneben. Ceman reagierte und tauschte den verunsicherten Letten statt Eigengewächs Ali Schmidt aus. Was aber keine Ruhe in das Spiel der verunsicherten Villacher brachte. Die Gäste nutzten das Chaos im Villacher-Spiel, die jegliches taktisches Konzept über Bord warfen, mit Erfolg aus. Zuerst brachte Rapuzzi erstmals an diesem Abend sein Team in Front und Brosseau erhöhte auf 5:3.

Blitzstart

Die Ader gaben sich aber noch nicht auf, zeigten Moral. Nach feiner Puck -stafette gab Gill mit seinem zweiten Treffer wieder Hoffnung für sein Team. Es waren erst 68 Sekunden im Schlussabschnitt gespielt. Dieses Tor mobilisierte nochmals die Kräfte beim VSV, die auf den Ausgleich drängten. Mit seinem ersten Saisontor sorgte Matt Mangene im Powerplay für das 5:5 in einem völlig verrückten Match. Mit dem zehnten Treffer dürfte bei beiden Teams der Defensivgedanken plötzlich im Mittelpunkt gestanden sein. Die restliche reguläre Spielzeit blieb nämlich ohne weiteren Treffer.

Verlängerung

Die Entscheidung hatte Ulmer auf dem Schläger, aber er scheiterte mit seinem Versuch an Östlund, auch Chris Collins hätte eigentlich treffen müssen. So ging es in das Penaltyschießen, da setzten sich die Vorarlberger am Montag gegen den KAC durch. Ein schlechtes Omen für den VSV?

Penaltyschießen

Es war kein schlechtes Omen für die Villacher. Denn Ulmer war als einziger Spieler im Penaltyschießen erfolgreich. Der eingewechselte Ali Schmidt mutierte zum VSV-Helden, er machte alle drei Versuche der Vorarlberger zunichte.