1. Heute startet in der Erste Bank Eishockey Liga die Zwischenrunde. Wie lautet die Ausgangsposition des VSV?
Die Blau-Weißen rittern in der Qualifikationsrunde um einen der beiden vakanten Play-off-Plätze und haben derzeit aufgrund der bereits vergebenen Bonuspunkte vier Punkte Rückstand. Allein unter diesem Gesichtspunkt sind die Villacher Außenseiter. Zuletzt vor drei Saisonen schafften es der Siebente und zugleich der Achte den Viertelfinaleinzug (VSV & KAC). Bis auf Znaim in der Saison 2011/12 konnte sich allerdings auch kein Team ohne Bonuspunkte qualifizieren.

2. Wer sind die Gegner und wen gilt es zu schlagen?
Kurz gesagt: jeden. Wobei Linz wohl außer Reichweite liegen dürfte (heuer 0:4 Siege, 4:16 Tore). Die Oberösterreicher, in der ungewohnten Position des unteren Play-offs, gelten als die großen Favoriten. Die Villacher müssen ihren Fokus auf den Rest konzentrieren (Znaim, Dornbirn, Innsbruck). Die Tschechen gelten als erfahrene Mannschaft, die mit Drucksituationen umgehen kann. Bei Dornbirn (Goalie-Thema) und Innsbruck könnte der dünne Kader Auswirkungen haben.

3. Der VSV hatte sich zuletzt personell verstärkt. Mit welchen Auswirkungen?
Die, in dieser Saison teilweise brenzlige Personalsituation hat sich deutlich entspannt. Qualitativ wie quantitativ. Torhüter Dan Bakala hat sein November-Tief abgelegt und sich zuletzt als zuverlässiger Rückhalt präsentiert (etwa seit dem Transfer von Yann Sauve). Die beiden Neuen, Justin Maylan und Johan Eriksson, gaben dem VSV nicht nur mehr Kadertiefe sondern sollten auch die Qualität erhöhen. Von ihnen sind nun Anpassungsfähigkeiten an das neue Umfeld gefragt. Pünktlich für diese wichtige Phase kann Trainer Gerhard Unterluggauer aber wohl zum ersten Mal aus dem Vollen schöpfen.

4. Welche Probleme könnten für den VSV auftauchen?
Die größte Schwierigkeit liegt auf der Hand: aufgrund fehlender Bonuspunkte sind die Villacher zum Siegen verdammt. Die Auslosung kommt dem VSV ebenfalls nicht entgegen. Heute in Znaim, am Donnerstag die Linzer zu Hause – zwei Niederlagen und die Saison wäre bereits vorzeitig zu Ende. Somit könnte diese psychische Belastung das ohnehin heikle Unterfangen zusätzlich erschweren. Ein weiteres Manko bildet sicher die fehlende Alternative auf der Torhüterposition.

5. Welche Bedeutung hätte für den VSV das Erreichen resp. das Verpassen des Play-offs?
Eine Play-off-Teilnahme hebt nicht nur den sportlichen Aspekt hervor. Sie hat stets auch einen finanziellen Mehrwert. Bei den Villachern wäre dieser jedoch im Viertelfinale gering. „Die Tickets für die erste Play-off-Runde sind in den meisten Abos bereits inkludiert. Es wäre aber ein guter Bonus für uns. Für uns steht im Vordergrund mit Würde und Anstand Eishockey zu spielen“, legt sich Vorstandssprecher Gerald Rauchenwald fest.

6. Wie hoch sind die Play-off-Chancen des VSV einzustufen?
Im Endeffekt benötigen die Blau-Weißen acht perfekte Spiele (mit dem einen oder anderen Punktgewinn) und wohl mindestens sechs Siege. Das bedeutet für den Klub eine Konstanz, wie er sie die ganze Saison über nicht gezeigt hat. Unterluggauer stuft die Chancen mit „50 zu 50“ ein – das ist eher als Motivationsgedanke zu werten. Objektiv betrachtet sind es zwischen zehn und 20 Prozent. Großteils wird das VSV-Schicksal davon abhängig sein, wie die Neuzugänge performen.