Der VSV war bereits gewarnt. Als Corey Trivino verpflichtet worden ist, wurde im Vertrag festgehalten, dass er sich keine Exzesse leisten dürfe. Andernfalls könne der Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst werden. Eine Drohung, die bei so manch anderem EBEL-Spieler die Wirkung nicht verfehlt. Bei Trivino hingegen schon. Nach einer Eishockey-Veranstaltung am vergangenen Freitag feierte der 28-jährige Kanadier in der Klagenfurter Innenstadt bis in die frühen Morgenstunden. Ein Taxi brachte ihn nach Hause, wo er eine Eingangstür demoliert hatte. Ein hilfsbereiter VSV-Kollege schleifte den Illuminierten zur Vormittags-Einheit. Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Trivino aufgefallen ist. „So konnte es nicht weitergehen“, seufzte VSV-Sportdirektor und -Trainer Gerhard Unterluggauer.

Am Sonntag wurde dem Spieler die vorzeitige Vertragsauflösung mitgeteilt, ohne weitere finanzielle Konsequenzen für die Blau-Weißen. Warum Trivino, der sich beim VSV schwer getan hatte, sich nicht an grundsätzlichen Spielregeln gehalten hatte? Der vielseitige Stürmer, 2008 von den New York Islanders gedraftet, kämpfte im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Problemen. Dazu gehören auch persönliche Schicksalsschläge, wie eine schwere Erkrankung seiner Lebensgefährtin, für die er im Internet Spenden sammelt. Die Vertrauensbasis beim VSV zerstörte Trivino schlussendlich selbst. „Wir können ihm nicht mehr helfen“, meinte Unterluggauer resignierend. Wohl auch, weil er sich der Mannschaft, dem Klub und den Fans gegenüber in der Pflicht sieht.

Noch bevor Trivino gefeuert worden ist, stand die Neuverpflichtung des US-Amerikaners Kevin Goumas fest. Der 26-Jährige (zuletzt bei Schwedens Zweitligisten Björklöven), ist als Center wie Flügel einsetzbar, unterschrieb einen Try-out-Vertrag für zehn Spiele. Keine Optimallösung, andererseits kann der VSV nicht viel verlieren. Es ist dennoch nicht auszuschließen, dass die Villacher ein weiteres Mal auf dem Transfermarkt zuschlagen werden.

Heute gastiert der VSV in Znaim. Ohne Goumas (Anmeldeformalitäten). Dafür aber mit den Genesenen Patrick Spannring und Blaine Down.