Nicht nur wegen der Pandemie ist diese Eishockey-WM eine spezielle. Erstmals seit 1937 hat Top-Nation Schweden den Aufstieg aus der Gruppe verpasst und auch Kanada und die USA bekleckerten sich in der Vorrunde nicht gerade mit Ruhm. Mitverantwortlich dafür sind erstarkte kleinere Nationen, wie beispielsweise Dänemark. Auch wenn es nicht für den Aufstieg reichte, holten die Dänen drei Siege und den ersten WM-Erfolg über Schweden überhaupt. Im Auftaktspiel wurde der "Lieblingsnachbar" mit 4:3 gebogen. "Auch wenn wir am Ende knapp nicht ins Viertelfinale gekommen sind, war das ein absolutes Highlight und ein riesiger Schritt für Dänemark als Eishockey-Nation", sagt Dänemark-Keeper Sebastian Dahm, der in der heimischen Liga für den KAC spielt und auch schon für die Graz99ers zwischen den Pfosten stand.

So ist es auch gut, dass der KAC den Vertrag mit Meistergoalie Sebastian Dahm bereits vor der WM verlängert hat. Beim Turnier der Top-Division in Riga spielte sich der Däne nämlich einmal mehr in einen Rausch und damit auch in internationales Rampenlicht. Er absolvierte jede einzelne Minute der sieben Partien in der Gruppenphase, glänzte mit einer Fangquote von 92,9 Prozent und trieb zahlreiche Topspieler zur Verzweiflung.

Und Dahms Dänen können trotz Platz sechs in der Achter-Gruppe vor Weißrussland und Großbritannien durchauszufrieden sein. "Wir haben wirklich diszipliniert und kompakt gespielt, die Gruppe ist so eng, da hätten wir noch etwas mehr Glück gebraucht. Wenn du so noch ein, zwei Tore mehr schießt, hast du am Ende vielleicht ein, zwei Punkte mehr und den Aufstieg im Bereich des Möglichen. Aber ich bin total stolz auf die Mannschaft und auf mich selbst", bilanziert der 34-Jährige.

Der Abstand wird kleiner

Dass es bei der WM bisher schon einige Überraschungen gab, so viele Top-Nationen bittere Pleiten einstecken mussten, lässt sich laut Dahm so erklären: "Viele NHL-Spieler mit viel Erfahrung waren nicht dabei, das hat diesen Teams einfach gefehlt. Aber die kleineren Nationen, wie auch wir, haben gezeigt, dass der Abstand innerhalb der A-Gruppe kleiner wird, das auch wir den nächsten Schritt gegangen sind."

Während morgen die Viertelfinalduelle beginnen, die WM noch bis Sonntag läuft, wird Dahm nach einer hoch erfolgreichen Saison erst einmal Urlaub machen. "Das Turnier war körperlich exterem anstrengend, überhaupt nach so einem Jahr. Jetzt wird daheim mit der Familie Kraft getankt und ich freue mich, in einigen Wochen wieder nach Klagenfurt zu kommen", sagt er.