Beim Debüt des neuen Bratislava-Trainers Peter Draisaitl, der in den 90er-Jahren mit Herbert Hohenberger in Köln gemeinsam spielte, gab es für die Slowaken einen 6:4-Sieg in Villach. Bei seinem Heimdebüt wartete auf Draisaitl, dessen Sohn Leon einer der großen Stars in der NHL ist, erneut eine Mannschaft aus Kärnten auf den gebürtigen Deutschen. Mit dem KAC – bei dem neben David Fischer, Clemens Unterweger und David Maier mit Thomas Vallant der nächste Verteidiger ausfiel, dessen Position Niklas Würschl einnahm – wartete ein anderes Kaliber.

Gegen die körperlich robusten Gastgeber mussten sich die Rotjacken anständig ins Zeug werfen, um dagegenhalten zu können. Mit aggressiven Körperattacken versuchten die Slowaken den Klagenfurtern die Schneid abzukaufen. Auf der spielerischen Ebene hatten die Athletiker Vorteile, sie drangen jedoch nur schwer in die Gefahrenzone vor. Das erste Überzahlspiel der Gäste blieb eher unauffällig, eine gute Aktion hatte Bratislava, als sie einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Sebastian Dahm und seine Vorderleute waren hellwach, konnten die Möglichkeit in guter Zusammenarbeit vereiteln.

Es änderte sich wenig am Charakter des Spiels im Mittelabschnitt. Möglichkeiten blieben auf beiden Seiten Mangelware, daran änderte sich in Überzahl so gut wie nichts. Als der KAC eine 3:5-Unterzahl über 37 Sekunden überstanden hatte, schlugen die Klagenfurter bei einem Mann weniger zu. Einen wunderschön vorgetragenen Konter verwandelte Manuel Geier nach schöner Vorarbeit von Thomas Koch zur Führung. Der bereits vierte Treffer in numerischer Unterlegenheit der Klagenfurter in dieser Saison.

Ereignisreiches Schlussdrittel

Nach einer überstandenen Unterzahl des KAC kam es nach Strafen auf beiden Seiten zu einem 4 gegen 4 auf dem Eis. Hier kam die größere individuelle Klasse der Rotjacken besser zur Geltung. Einen perfekten Pass von Manuel Ganahl zirkelte der aufgerückte Verteidiger Würschl mustergültig in die Maschen. Es war sein Premieren-Treffer in der Ice-Liga. Damit hatte der KAC seine Führung verdoppelt, musste aber kurze Zeit später durch Ryan Culkin den Anschlusstreffer hinnehmen. Die Gäste setzten am Ende der Begegnung alles auf eine Karte, nahmen 93 Sekunden vor der Schlusssirene ihren Keeper vom Eis und ersetzten ihn durch einen sechsten Feldspieler. Als Nick Petersen das leere Tor aus kurzer Distanz verfehlte bzw. die Stange traf, machte es Rok Ticar wenige Sekunden später besser. Er fixierte mit dem 3:1 den ersten Sieg der Klagenfurter gegen Bratislava nach der 1:2-Niederlage beim ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams.