Roadtrips werden im Eishockey-Jargon die Spiele in der Fremde genannt. Auch weil die Reise zum Gegner meistens länger dauert als das Spiel. Die Auswärtsspiele verursachen immer ein besonderes Gefühl, vor allem aus logistischer Sicht. Und für den KAC dieses Mal, weil ja Flüge zu den Gegnern eigentlich nicht auf der Tagesordnung stehen.

Reisegruppe Nord: Der KAC stellt heute eine insgesamt 36-köpfige Abordnung zu den Champions-Hockey-League-Partien bei Tappara Tampere und Frisk Asker. Um etwa 5 Uhr werden die letzten Taschen in der Rotjacken-Kabine gepackt, um 9 Uhr hebt der Flieger in Graz ab. Am Montagabend kehrt das Team zurück.

Gepäck: Insgesamt 900 Kilogramm müssen verladen werden. Zu viel für die Austrian und Klagenfurt, so war der Abflug von Graz die einzige Alternative. 24 Eishockey-Taschen der Spieler plus zwei Trainer-Taschen, zwei Aluminium-Kisten mit medizinischem Equipment, drei Zeugwart-Taschen, ein Werkzeugkasten und jeweils vier bis sechs Stöcke pro Spieler (ebenfalls in Taschen) wandern ins aufgegebene Gepäck. Bleibt zu hoffen, dass, nicht wie bei der Zvolen-Reise, niemand auf seine sieben Sachen vergisst.

Insgesamt schätzt der Klagenfurter das Gepäck auf 900 Kilogramm. „Die Schleifmaschine bleibt zu Hause, aber wir nehmen Ersatzhelme und -kufen selbstverständlich mit“, erzählt KAC-Zeugwart Ingo Loibnegger. Schleifausrüstung und Nähzeug sei das Wichtigste. Sicherheitshalber werden die Stöcke auf zwei Taschen verteilt. Über das medizinische Gepäck wacht Physio Harald Wagner. „Vieles stellt uns der Gegner zur Verfügung. International funktioniert die Zusammenarbeit richtig toll“, schwärmt Loibnegger. Wie 2017, als Frölunda sogar für die Stock-Tapes gesorgt hatte.

Transport: Tappara Tampere, die zuletzt in Bled trainierten und in Klagenfurt sowie in Biel spielten, schickten ihre Utensilien per Klein-Lkw quer durch Europa. In Helsinki und Olso werden von den Gegnern jedoch Busse zur Verfügung gestellt. Das war umgekehrt auch in Klagenfurt der Fall.

Kosten: Schnell hat der KAC aus Kostengründen die Idee eines Charterfluges verworfen. Zwischen 70.000 Euro und 109.000 Euro hätte dieser Luxus gekostet. So kostet den Klub die Reise in den hohen Norden inklusive Hotel etwa 50.000 Euro. 40.000 Euro gibt es von der Champions Hockey League als Antrittsprämie: „Aber das liegt im Rahmen. Schließlich müssten wir sonst Testspiele finanzieren. Und hier bekommen wir hochkarätige Gegner obendrein“, rechnet Geschäftsführer Oliver Pilloni vor.

Personelles: Nicht im Flieger sitzen werden Lukas Haudum (trainierte zuletzt im gelben Trikot) und Niki Kraus (beide verletzt). Johannes Bischofberger ist erkrankt und wackelt. Daher veränderten sich am Donnerstag auch zwei der vier Linien (Richter-Hundertpfund-Witting, M. Geier-Liivik-S. Geier). Torhüter David Madlener wird bereits am Freitag gegen Tappara zum Einsatz kommen.

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