Einen Eishockey-Trainer zu feuern, geschieht relativ oft. Ihn drei Tage vor dem ersten Play-off-Spiel zu eliminieren hat Seltenheitswert. Bozen hat exakt dieses Szenario gewählt. Oder besser gesagt dessen unberechenbarer „Padrone“ Dieter Knoll, Präsident des zweifachen EBEL-Meisters. Kai Suikkanen, im Vorjahr noch Titel-Held, musste gehen. Ihm folgt nun Clayton Beddoes, der in Doppelfunktion auch Italiens Teamchefs ist. Finanz-Fuchs Knoll weiß eben, wie er Kosten spart und sie halbiert. Der Kanadier soll auch 2019/20 Trainer bleiben. Er wird jetzt offenbar unter Druck getestet.

Kurzschlusshandlungen beim Trainerstuhl haben in Südtirol Tradition. Vielleicht ein Rekordmeister-Leiden. Es gab schon drei Coaches pro Saison, einmal eine Entlassung während der Pick-Runde. Und wie einst Pat Curcio im Herbst 2017 wurde sein Nachfolger Suikkanen überrascht. Rauswurf-Grund? Das nicht mehr erfolgbringende taktische Defensiv-Konzept. Sowie eine sprachliche Barriere. Denn Knoll wirkt bekanntlich gerne selbst auf sportliche Geschicke (Scouting) ein.

Was das alles für den KAC bedeutet? Die Südtiroler sind mit ihrem neuen Trainer noch unberechenbarer. In jedem Fall haben sie mit einem personellen Engpass zu kämpfen. Brett Findlay verpasst die Viertelfinalserie gegen den KAC. Der Stürmer verletzte sich in Klagenfurt an der Schulter, als er Nikolaus Kraus (nach einem Check gegen Geiger) zur Rechenschaft ziehen wollte. Ebenfalls in dieser Partie brach sich Matt MacKenzie nach einem Schuss die Hand. Für Andrew Crescenzi ist die Saison ebenfalls vorbei (Rücken). Die übrigen Rekonvaleszenten (Geiger, Irving, Kuparinen) sind an Bord.

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