Die Situation ist nicht neu. David Maier, eines der vielversprechendsten Eishockey-Talente Österreichs, verlässt am Dienstag seine Heimat Klagenfurt. Wie in den vergangenen drei Jahren, als der nun 18-Jährige den Winter über in Schweden (Södertälje) gelebt hatte. Dieses Mal beginnt für ihn aber ein völlig neues Abenteuer.

Maier wurde im diesjährigen CHL-Draft der bedeutendsten kanadischen Nachwuchsligen (QMJHL, WHL und OHL) an 87. Stelle von North Bay Battalion gezogen. Der Klub ist in der Provinz Ontario beheimatet, jeweils knapp vier Autostunden von Toronto und Ottawa entfernt. „Etwas abgelegen“, pflichtet der Rechtsschütze schmunzelnd bei. „Aber ich will ja den nächsten Schritt machen. Die NHL ist mein großes Ziel.“

Diese Abgebrühtheit ist nicht gespielt. Drei Schweden-Jahre hätten ihn geprägt, seinen Horizont erweitert und ihn auf die Übersee-Station vorbereitet. Wenngleich: „Die Eisfläche ist kleiner. Das wird sicher eine Umstellung.“ Ein Trainingscamp in Florida hat ihm aber Respekt genommen: „Ich glaube, es liegt mir, weniger Platz und weniger Zeit zu haben.“ Zudem gab es Eis-Einheiten beim VSV mit NHL-Spieler Michael Raffl. Maier: „Er hat mir Tipps gegeben.“ In seiner Vorbereitung überließ er auch abseits des Eises nichts dem Zufall. Mit eishockeyspezifischen Trainingsplänen und Expertisen von Ex-Profi Philipp Pinter bereitete er sich in den Räumlichkeiten von Crossfit9020 vor.

Eine Hürde lässt sich aber nicht verschweigen. Die Konkurrenz in Kanada ist riesig. Jedes Jahr versuchen sich Hunderte Spieler in diesen drei renommierten Nachwuchsligen, der Vorstufe für die NHL. Dass es Österreicher überhaupt in diesen elitären Kreis schaffen, darf bereits als großer Erfolg tituliert werden.

In Kanada wird Maier, wie sein Kumpel und Mega-Talent Marco Rossi (16), bei einer Gastfamilie leben. „Sie machen einen sehr netten Eindruck. Ein weiterer Spieler wird ebenfalls dort wohnen. Das ist sicher kein Nachteil. Meine Vorfreude ist jedenfalls riesig“, versichert der Rechtsschütze.

Wenn Maier sein Nordamerika-Abenteuer startet, hebt das U20-Nationalteam ins schwedische Karlstad ab. Hier könnte übrigens Marco Pewal bald ein federführendes Amt bekleiden.