„Die Partie ist noch nicht gegessen“, konstatierte General Manager Oliver Pilloni unmittelbar vor dem fünften Duell mit Pustertal. Er mahnte zur Vorsicht und sollte später recht behalten. Mit einem weiteren Sieg wäre der KAC bereits ins Halbfinale eingezogen. Und vielleicht wähnten sich einige im roten Lager bereits dort – so wurde etwa der angeschlagene Nick Petersen vorsichtshalber geschont. Doch die Südtiroler vermiesten den Plan, sorgten mit einem 4:2-Sieg dafür, dass die Klagenfurter ein weiteres Mal nach Bruneck reisen müssen.

Durch den Ausfall des Topstürmers öffnete sich eine Lücke, die der KAC an diesem Abend nicht füllen konnte. Lange drehte sich ein Linienkarussell. Immer wieder formierten sich die Sturmreihen neu. Dadurch mangelte es den Rotjacken an Chemie und Beständigkeit. Auch im ansonsten so giftigen Forecheck blieben die Hausherren über weite Strecken zu ineffizient. Plus: Der Puck wollte und wollte nicht für den KAC hüpfen. Sinnbildlich dafür das 0:1: Erst vergab Kevin Clark einen Hochkaräter, gleich im Gegenzug vollendete Pustertals Osmanski ein Akeson-Zuspiel im Konter.

Dabei zeigte sich die Strategie der Südtiroler: Den KAC anlaufen zu lassen, selbst mit einem hohen Mann auf Konter zu lauern. Thomas Hundertpfund und Co versuchten es, über mehr Scheibenbesitz ins Spiel zu finden. Und blitzschnell umzuschalten. Wie beim 1:1: Strong bediente Raphael Herburger mustergültig. Im Mittelabschnitt legten neuerlich die Gäste vor. Coulter fälschte einen Svedberg-Schuss unhaltbar ab. Dabei kam es zu einer strittigen Situation: Coulter hatte zuvor Strong im Torraum ausgehebelt, KAC-Keeper Dahm fühlte sich dadurch behindert. Ein Videostudium widersprach der Rotjacken-Version, der Treffer zählte.

Damit nahm die Partie Fahrt auf, die Intensität erhöhte und die Torchancen vermehrten sich. Einerseits setzten sich Hundertpfund, From (Außennetz), Herburger in Szene. Andererseits musste mehrmals gegen Findlay oder Akeson samt Metalltreffern in extremis verteidigt werden. Andererseits: Pustertal-Keeper Pasquale ließ Van Ee, Herburger oder Fraser zusehends verzweifeln. Für die Vorentscheidung sorgte der dritte 2:1-Konter – Findlay vollstreckte dabei einen Akeson-Querpass (46.). Kurz keimte nochmals Hoffnung auf, das Auswärtsspiel am Freitag verhindern zu können: Clark traf unmittelbar nach dem Bully zum Anschlusstreffer. Doch Coulter sorgte per Empty-Net-Treffer für die Entscheidung.

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