Er hat es ordentlich krachen lassen im Spiel gegen Innsbruck: Anthony Cameranesi traf vier Mal gegen die Haie und gab die Lorbeeren sofort weiter. „Parker, Johan und ich spielen zusammen sehr gut. Wir hatten unsere Chancen schon in den ersten Spielen und es ist schön, dass wir als Linie nun für die harte Arbeit belohnt werden“, sagt der Center. Trainer Doug Mason hält nicht nur große Stücke auf die Linie mit Cameranesi, Johann Porsberger und Parker Mackay, sondern auch auf den US-Spieler selbst. „Diese Sturmreihe ist super – das habe ich immer gesagt. Ein paar Leute haben gemeint, sie seien nicht so gut. Ich habe nur geantwortet: Geduld. Wenn sie die Harmonie finden, wird das eine sehr gefährliche Reihe.“ „Wir wussten nach den ersten Spielen, dass wir etwa in der Verteidigung enger stehen müssen“, sagt Cameranesi, „es war schön, zu sehen, dass es besser läuft, und hoffentlich wird es noch besser.“

Mason beschreibt den Stürmer als „ruhig, sehr eishockey-intelligent. Er hat eine Übersicht, die fast auf demselben Niveau ist wie die von Oliver Setzinger. Ich bin wirklich begeistert. Und er ist einer, der immer Fragen stellt“. Welche sind das, Herr Cameranesi? „Immer wenn man zu einem neuen Klub oder in eine neue Liga kommt, laufen die Dinge etwas anders. Man versucht eben herauszufinden, wie man es besser machen kann.“ Ihre Lehren müssen die Grazer auch nach dem 7:5 gegen Innsbruck ziehen – Graz führte nach 30 Minuten 7:0: „Wir haben in den ersten zwei Dritteln sehr gut gespielt, danach aber zu früh aufgehört. Wir müssen daraus lernen und uns bereits in Villach wieder besser präsentieren“, sagt er vor dem heutigen Spiel im Adlerhorst.

Graz ist nach Storhamar (NOR) seine zweite Station im Ausland. „Nach Europa zu gehen, war eine dieser Erfahrungen, die ich machen wollte. Und dazu haben ja auch nicht viele die Chance.“ Wann er zum letzten Mal vier Tore geschossen hat, weiß er gar nicht. „So lange zurück reicht meine Erinnerung nicht“, sagt er mit einem Lachen, „aber ich bin eher ein Spielmacher. Einer, der läuft. Das Wichtigste ist, dass wir als Linie gut spielen und unser Tempo nutzen. Wenn wir so spielen, passieren gute Dinge.“

Von der Familie weit weg zu sein, sei zwar „hart, aber meine Freundin ist hier, und das hilft“. So oft es geht, telefoniert er mit daheim. Zuletzt läutete es um vier Uhr früh: „Meine jüngere Schwester hat sich verlobt.“ Danielle (25) ist wie alle Cameranesis verrückt nach Eishockey – sie wurde mit dem Team USA übrigens zwei Mal Weltmeisterin und Olympiasiegerin.