Nach dem Heimsieg über Bozen verspürten die Grazer wieder einen Aufwind; Erleichterung machte sich nach dem ersten Erfolg nach sechs Niederlagen breit und diesen Schwung wollten die Grazer auch nach Ungarn mitnehmen. Doch statt dem zweiten Sieg in Serie, mussten sich die Grazer allerdings wieder geschlagen geben. Am Ende jubelte Fehervar über ein 4:1

Die Ungarn begannen druckvoll und prüften Keeper Thomas Höneckl in den ersten Minuten aus der Distanz. Graz fand nicht sofort in die Partie und musste sich gegen die stürmenden Ungarn strecken. Nach nicht einmal fünf Minuten erhitzten die Gemüter vor dem Grazer Tor kurz, ein Raufhandel wurde von den Unparteiischen aber unterbunden. Fehervar vernachlässigte die Arbeit nach hinten aber nicht, wodurch sich die Grazer bei den Entlastungsangriffen schwertaten. Bis es zum ersten Powerplay für Graz kam – Daniel Szabo musste wegen Stockschlags vom Eis. Nach dem Bully im Angriffsdrittel ließen die Grazer von der linken Seite aus die Scheibe von Oliver Setzinger gut nach rechts zu Matt Garbowsky laufen. Der brachte die Scheibe scharf zur Mitte und der Puck kam abgefälscht zum frei stehenden Trevor Hamilton. Der verwertete links vor dem Tor. Somit war das Dutzend an Powerplaytoren in der 79 Überzahl in dieser Saison voll. Das gibt eine Quote von 15,19 Prozent. Die folgenden nummerische Überlegenheit - Mikko Lehtonen (Beinstellen/10.) - blieb allerdings ebenso erfolglos, wie die erste der Ungarn: Kevin Moderer ging für übertriebene Härte (12.) Graz hatte infolge wesentlich mehr Einfluss im Spiel und kam zu guten Chancen. Mit der Führung ging es in die erste Pause.

Wende für Fehervar

In der 23. Minute kam dann der bittere Ausgleich. Andrew Michael Yogan bekam auf der linken Seite die Scheibe in den Lauf serviert und schoss aus spitzem Winkel. Höneckl rutschte die Hartgummischeibe unglücklich zwischen den Beinen durch ins Tor. Dann wurde es in der 26. Minute brenzlich: Kevin Moderer lief rasch vom Eis. Er bekam zuvor den Schläger von Daniel Koger mitten ins Gesicht. Das Grazer Urgestein zeigte da, dass er nicht nur austeilen kann. Spielen konnte er allerdings nicht mehr, seine Kollegen hatten dennoch ein paar gute Chancen auf die erneute Führung. Keeper Michael Ouzas zeigte einige gute Paraden.

Vor 3035 Zusehern wurde nicht lange gefackelt und das Tempo war auch Anfang des letzten Drittels sehr hoch, eine Überzahl spielte dann aber den Ungarn in die Karten. Ken Ograjensek (Check gegen die Bande) musste vom Eis und Yogan (45.) schlug wieder zu. Ein beherzter Schuss von der linken Seite über die Schulter von Höneckl fand aus gut zehn Metern den Weg ins Tor. Graz musste nachziehen, doch es trafen die Ungarn: In der 49. Minute konnte der Keeper der Grazer einen flachen Distanzschuss nicht bändigen und Anze Kuralt nutzte den Rebound eiskalt aus.

Dann musste auch noch Dwight King behandelt werden. Der Hüne bekam einen Schuss seitlich auf den Kopf und das ausgerechnet von einem Teamkollegen. Sebastian Collberg - bekannt für seinen Hammer - hatte das Visier nicht richtig eingestellt und traf den Stürmer. Die Schmerzen waren King anzusehen, doch er ließ sich nicht unterkriegen.

Trainer Doug Mason nahm in der Endphase Höneckl vom Eis, das leere Tor war allerdings für den Mann des Abends ein leichtes Ziel: Yogan traf von der eigenen blauen Linie zum 4:1. Die Fans waren aus dem Häuschen und die einige Hauben flogen auf das Eis.