Motiviert sind die Graz 99ers ohnehin, wenn der Gegner KAC lautet. Dieses Mal gestaltete sich die Partie jedoch insofern interessant, weil die Hausherren couragierter und abgebrühter in die Partie gestartet sind. Es gelang ihnen zwar kein Blitzstart, deutlich mehr Spielanteile hatten aber die Steirer. Und sie konnten daraus auch bald Kapital schlagen. In der achten Spielminute erzielte Dominik Grafenthin das 1:0. Einen haarsträubenden Fehlpass fing Lukas Kainz ab, den Rebound versenkte der Graz-Stürmer.

Ab diesem Zeitpunkt dominierten die 99ers das Geschehen. Dem KAC gelang es kaum noch, in die gegnerische Zone kontrolliert zu gelangen. Vor allem, weil das Gegenpressing der Grazer stark zelebriert worden ist, die neutrale Zone wirkte, als hätten die Hausherren einen Rollbalken installiert. Bei jedem Rotjacken-Angriff wurde dieser heruntergezogen. Und weil die 99ers vorne funktionierten, fiel knapp vor dem Drittelende das 2:0. Joakim Hillding schlief im Gegensatz zur KAC-Verteidigung nicht und bezwang den schuldlosen David Madlener aus kurzer Distanz.

Der KAC schlug zurück

Kurz vor Drittelende erhielten die Grazer eine Strafe aufgebrummt. Damit begann der Mittelabschnit mit einem KAC-Powerplay. Infolgedessen erhielten die Rotjacken plötzlich Zugriff auf das Spiel. Die Klagenfurter zeigten sich bissiger und lauffreudiger. Und torgefährlicher. Einen Querschläger in einem weiteren Powerplay nütze Daniel Obersteiner eiskalt zum 1:2.

Der KAC blieb am Drücker, die Grazer konnten nicht mehr ihr Spiel durchziehen. Teilweise wurden die Hausherren richtig eingeschnürt. So fiel das 2:2 verdient - allerdings ging dem Treffer ein klares Beinstellen der Rotjacken voraus. Adam Comrie kümmerte das nicht, sein Hammer schlug hinter 99ers-Keeper Höneckl ein.

Von der Pause profitierten dieses Mal die Grazer. Sie kehrten wie verwandelt auf das Eis zurück, übernahmen sofort das Zepter. Und daraus resultierte die neuerliche Führung. Dwight King, von den KAC-Verteidiger sträflichst alleine gelassen, erzielte verkehrt zum Tor stehend und backhand ins Top das 3:2. Sehenswert und unhaltbar.

Bis zur 50. Minute blieben die Grazer neuerlich am Drücker. Dann erhöhten die Klagenfurter das Tempo, ohne jedoch Zählbares zu lukrieren. Fünf Sekunden vor Ende tauchte noch einmal Manuel Ganahl gefährlich vor Höneckl auf. Doch es blieb beim 3:2 und die Grazer siegten wieder gegen den KAC nach sechs Pleiten in Folge.

Personelles: In der spielfreien Zeit blieben die 99ers nicht verschont: Ken Ograjensek kam mit einer Oberkörperverletzung vom slowenischen Team zurück (er soll am Sonntag gegen Salzburg fit sein), Keeper Cristopher Nihlstorp plangen die Nachwehen einer Lungenentzündung. Auch Matt Garbowsky wird weiterhin fehlen. Und Doug Mason hat eine Grundsatzentscheidung getroffen: Oliver Setzinger ist wieder in den Sturm zurückgekehrt.

Beim KAC gab es ebenfalls Rochaden: Für Steven Strong und Manuel Geier (beide beim AHL-Team im Einsatz) rückten Petter Hansson und Marco Richter ins Line-up. Der Wiener bildete mit Siim Liivik/Philipp Kreuzer eine Formation und Derby-"Bankerldrücker" Lukas Haudum stürmte mit Daniel Obersteiner/Nick Petersen. Johannes Bischofberger fehlte (leicht erkrankt), er wurde von Stefan Geier bei Hundertpfund/Ganahl ersetzt.

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