Michael Raffl muss niemandem mehr etwas beweisen, schon gar nicht sich selbst. Der NHL-Vertrag des Villachers ist ausgelaufen. "Ich bin im Moment arbeitslos", sagt der 33-Jährige. Der Stürmer wägt derzeit mit seiner Familie die Zukunft ab. Sie muss, wie er sagt, aber nicht mehr in der besten Eishockey-Liga der Welt eine Fortsetzung finden. Es gäbe auch in Europa einige Optionen. Er erzählt, was er in den letzten zehn Eishockey-Jahren alles erlebt hat, und worauf er stolz ist.

Das große "Auswärtsspiel" für die beiden Eishockey-Professoren Stefan Jäger und Martin Quendler bei Gastgeber Michael Raffl.

Seine besten Sprüche:

Wer im Sommer nicht trainiert, der kommt in Fat Camps. Dann sitzt du nach jedem Training noch eine Stunde am Rad.

Es wird alles jünger, es wird immer schlimmer. Der Flair in der NHL hat sich verändert. Dallas war anders. Es war ein geiles Jahr, wir hatten Spaß. So wie früher.

Ich habe mit einer gebrochenen Rippe gespielt. Oder glaubst du, man spielt nicht, nur weil man einen gebrochenen kleinen Zehen hat. Dann schaut man gegenüber in der Kabine und dem steht eine Schulter waagrecht raus.

Ovi spielte vor jeder Partie mit dem Handy und trank Cola. Ich habe seine Nummer. Aber was soll ich ihm schreiben? Gratuliere zum 9000. Tor?

Ich habe Zeit gebraucht. Früher wäre ich in der NHL eine Verschwendung gewesen.

Wir haben mit Leksand in Barcelona den Titel gefeiert. Als ich am Stockholm am Flughafen war, bin ich mit 40 Grad Fieber auf meiner Eishockey-Tasche gelegen. Und dann kam erst die WM 2013.

Von der NHL habe ich gar nicht so geträumt.

Wenn ein Rookie 40 Tore schießt und du elf, was willst ihm dann sagen? Pack meine Tasche?

Moritz Seider schaut aus wie ein Mann, der gegen Kinder spielt. Der ist ja irgendwo geschlüpft.

Wo ich für meine Karriere am meisten gelernt habe, war beim Inlinehockey und beim Ballhockey.

Greg Holst wusste genau, welche Knöpfe er drücken muss.

Villach ist mein Verein. Ich bin dort ein bissel vernetzt, bin echt mit Liebe dabei. Ich habe immer Blau-weiß gelebt.

Mein Traum war, mit meinem Bruder Thomas zusammen beim VSV zu spielen und irgendwann in die Fußstapfen vom Papa zu treten.

Ich eifere meinem Papa als Mensch nach. Beim Eishockey haben er und Thomas den gleichen Laufstil – wie Enten. Aber beim Unwetter in Arriach war er der erste mit Gummistiefel dort. Er ist ein guter Mensch.

Wenn ich in der NHL am Anfang nicht so verbissen gewesen wäre, würde ich heute ganz woanders sein. Aber ich war mental nicht bereit.

Nur bei Heimflügen gibts kein Bier. Sonst ist es schon lustig.

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