Unglaublich, was die Österreicher gegen die hochfavorisierten Tschechen bei der Weltmeisterschaft in Finnland ablieferten. Die ÖEHV-Auswahl war gegen die Topnation ein ebenbürtiger Gegner, hat sich für eine tolle Vorstellung auch belohnt. Den entscheidenden Penalty verwertete Peter Schneider gegen seinen ehemaligen Mannschaftskollegen bei Bratislava. "Ich wollte beim Penalty nicht zu viel nachdenken, der Tormann kennt mich, da wir gemeinsam in Bratislava gespielt haben. Deswegen wollte ich etwas machen, was er nicht gekannt hat. Ich habe etwas improvisiert und die Scheibe ist reingegangen", erklärt Schneider, der mit Salzburg heuer den Titel holen konnte. Es war für die Österreicher der erste Erfolg gegen eine Topnation seit 2006 bei einer A-WM, was Selbstvertrauen für das Team geben sollte. "Für das Selbstvertrauen ist es extrem wichtig. Wir dürfen nicht vergessen, wir müssen noch andere Nationen schlagen, um den Klassenerhalt zu schaffen", meint Schneider.

Peter Schneider beim entscheidenden Penalty
Peter Schneider beim entscheidenden Penalty © GEPA pictures

Gleich bei seinem ersten Einsatz bei der WM durfte Verteidiger Clemens Unterweger über einen Sieg jubeln, der wohl noch unrealistisch für die Spieler sein dürfte. "Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung von uns, da wir nie aufgehört haben an uns zu glauben. Wir sind natürlich überglücklich über diesen Erfolg. Aber schon am Mittwoch wartet ein ganz wichtiges Match gegen Norwegen auf uns."

Es war wohl einer der besten Leistungen von Bernhard Starkbaum im Dress der Österreicher. Der Tormann kassierte in 65 Minuten nur ein Gegentor und hielt alle fünf Penaltys. Was gegen die tschechischen Spieler fast ein Wunder ist, denn in dieser Disziplin sind sie normalerweise absolute Weltklasse. "Es war ein unglaubliches Gefühl, wir haben eine kollektive Leistung abrufen können, auf die wir wirklich stolz sein können. Die Tschechen sind mit vielen Topspielern, darunter einige aus der NHL, bestückt, da haben wir Paroli bieten können und haben sogar den Schlussabschnitt dominiert. Beim Penaltyschießen ist es teilweise ein Glücksspiel, versuche so lange wie möglich zu warten, bis der Schütze die erste Bewegung macht und darauf zu reagieren. Dies ist mir zum Glück ganz gut gelungen."

Stolz auf sein Team war auch Trainer Roger Bader: "Ich bin natürlich superstolz auf die Mannschaft, superhappy. Zum einen, weil wir eine gute Leistung gezeigt haben. Und zum Zweiten, dass wir auch die Auszahlung dafür bekommen haben in Form von einem Sieg. Wir haben beim Stand von 0:0 nach 40 Minuten gesagt, wir wollen keine ehrenvolle Niederlage, sondern wir wollen dieses Spiel noch gewinnen. Das war ganz klar das Ziel. Natürlich hatten wir am Schluss Glück, ohne Torhüter den Ausgleich zu machen, aber wir haben uns das Glück auch verdient!"