Das Internet kann eine Waffe sein. Undurchdacht angewandt gehen Schüsse aber schnell nach hinten los. So geschehen mit einem Facebook-Posting von ÖEHV-Vizepräsident Günther Ropatsch. Den Sportminister Werner Kogler als Spitzenfunktionär öffentlich ins Lächerliche zu ziehen, überschreitet eine Grenze und ist gleichzeitig ein verhandlungstaktischer Querschläger. Zur Erinnerung: Der Eishockeyverband steckt gemeinsam mit zehn anderen Teamsportverbänden in einem sensiblen Prozess mit der Bundesregierung, um Nachwuchs- und Hobbysportlern wieder das Ausüben ihrer Leidenschaft zu ermöglichen. Da muss man auch von einem hohen Verbandsfunktionär den Blick für das große Ganze und Fingerspitzengefühl erwarten können.

Der Tragweite des Postings war sich Ropatsch erst sehr spät bewusst. Es verschwand noch am selben Tag von seiner Seite. Im Verband, unter Sportlern und im Sportministerium schrillten die Alarmglocken. Nicht nur Präsident Klaus Hartmann dürfte da ganz anders geworden sein. Speziell Präsidiumskollege Nicolas Stockhammer, als studierter Politikwissenschaftler profunder Kenner von Entscheidungsprozessen, sollte Ropatsch vielleicht eine kleine Nachschulung verpassen.

Um im Hockey-Jargon zu bleiben: dieses unsportliche Verhalten muss jedenfalls geahndet werden.