Das Spektrum der Ingenieurkompetenzen reicht von „B“ wie Bauphysik bis zu „W“ wie Wirtschaftsingenieurwesen in der Technischen Chemie. Mit ihrer Planung, Beratung und Überwachung sorgen die Ingenieurbüros dafür, dass komplexeste Produkte effizient und umweltschonend in bester Qualität erzeugt werden, wir vor Hochwasser geschützt werden, Energie effizient produziert, transportiert, eingesetzt und genützt wird und dass wir von der Quelle bis zum Wasserhahn mit Wasser in bester Qualität versorgt werden. Darüber hinaus arbeiten sie treuhänderisch für ihre Auftraggeber, sind bei der Ausübung ihrer Tätigkeit unabhängig und agieren neutral, weil sie an der Ausführung eines Werkes selbst nicht teilnehmen.

Nicht immer geht es dabei um bahnbrechende technische Neuerungen, viel öfter aber darum, bekanntes Wissen anzuwenden und aus bestehenden Komponenten eine innovative Lösung im Sinne ihrer Auftraggeber zu erreichen. Die großen Herausforderungen dabei bestehen in der Knappheit vieler Ressourcen und der Notwendigkeit, nachhaltig wirksame Lösungen zu entwickeln.

Die Kunst der hohen Technik begeistert Menschen immer wieder und leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft und für ökonomisches Wachstum. Ingenieursleistungen, die Jahrhunderte überdauern und auch (noch) gegenwärtigen Bedürfnissen entsprechen, kann man auch in Österreich finden – z. B. die Semmering-Bahn Karl Ritter von Ghegas. Erbaut um 1850, fasziniert sie noch heute mit ihren Viadukten, Brücken und Tunnelanlagen.

Auch heute sind es Ingenieurbüros, die als Schwungräder des technischen Fortschritts fungieren, zum Beispiel ein steirisches Ingenieurbüro, das ein Spin-off der TU Graz im Bereich der Medizintechnik ist. Für ihr „Amadeo Hand-Therapie-System“ wurde dieses Unternehmen mit dem Staatspreis für „Ingenieurconsulting“ ausgezeichnet. Das in der Neuro-Rehabilitation eingesetzte Therapiegerät aktiviert durch mechanische Bewegung der Finger nachweisbar bewegungsrelevante Areale im Gehirn. Dadurch können geschädigte Bereiche ersetzt werden, es kommt zu einer „Neuverdrahtung“ im Gehirn der Patienten. Oder das Kunststoff-Spritzgussverfahren Exjektion® – ebenfalls mit dem Staatspreis ausgezeichnet: Durch die Kombination zweier konventioneller Verfahren, Extrusion und Spritzgießen, werden die Vorteile genutzt, ohne die Nachteile zu übernehmen. Der Effekt: 80 Prozent geringerer Energieverbrauch, 40 Prozent geringere Anlagekosten und 20 Prozent geringere Herstellungskosten.