In Kärnten gibt es derzeit 75 Altenwohn- und Pflegeheime. Sie unterscheiden sich voneinander hinsichtlich der Angebote, der Größe, der Einrichtung, der Verpflegung oder auch des Konzepts. „Nehmen Sie sich die Zeit, schon lange vor dem Fall der Pflegebedürftigkeit ein für Sie optimales Heim auszusuchen“, rät Christine Fercher-Remler, Pflegeanwältin des Landes Kärnten. „Schauen Sie sich mehrere Heime an und informieren Sie sich dabei bei der Heimleitung und der Pflegedienstleitung über das Haus. Und wenn möglich, unterhalten Sie sich auch mit dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohnern.“

Wir haben eine Auswahl an Fragen zusammengestellt, die Sie bei Ihrer Besichtigung stellen könnten/sollten:

Der erste Eindruck, die Lage und Größe des Pflegeheims.
Gibt es einen Garten, ist das Haus ein Altbau oder Neubau? Liegt das Pflegeheim in der Stadt, am Land, ist in der Nähe des jetzigen Wohnorts und zum Wohnort der Angehörigen? Welche Vorteile bietet ein größeres Heim mit vielen Bewohnern, welche ein kleineres?

Öffentliche Verkehrsmittel. Wie weit ist es zur nächsten Haltestelle? Gibt es eventuell ein hauseigenes Transportmittel? Wenn ja, welche Zusatzkosten entstehen bei Benutzung?

Zimmergröße. Verfügt das Heim über Einzelzimmer und/oder Doppelzimmer?
Sanitäre Einrichtungen. Hat jedes Zimmer ein eigenes Bad und WC, oder teilen sich jeweils zwei Zimmer die sanitären Einrichtungen?

Die Ausstattung der Zimmer. Gibt es einen Balkon und Balkonmöbel? Wenn ja, ist er bepflanzt, darf er bepflanzt werden? Sind Fernseher, Radio, Internetzugang, ein Telefonanschluss, Kühlschrank in den Zimmern vorhanden? Wenn ja, welche Kosten sind damit verbunden? Welche privaten Möbelstücke bzw. Gegenstände dürfen mitgebracht werden?

Die Infrastruktur im Heim. Gibt es genügend und schöne Aufenthaltsräume, Rückzugsmöglichkeiten, einen Speisesaal, eine Cafeteria oder eventuell auch eine Kapelle?

Wäsche. Was muss an eigener Wäsche mitgebracht werden? Wie ist die Wäsche zu kennzeichnen, wo und wie oft wird sie gewaschen?

Hygiene und Sauberkeit. Wie oft und zu welchen Zeiten werden die Zimmer gereinigt? Wie ist das Heim auf Infektionskrankheiten, beispielsweise Durchfälle in-folge von Noroviren, vorbereitet: Gibt es besondere Hygienevorschriften beziehungsweise Verhaltensregeln für den Fall der Fälle?

Küche, Essen & Mahlzeiten. Wird das Essen direkt in einer Hausküche zubereitet oder angeliefert? Gibt es Diät- und Schonkost beziehungsweise. aus zwischen wie vielen Menüs kann gewählt werden? Wie sind die Essenszeiten? Gibt es ein Frühstückbuffet? Können Angehörige eventuell im Heim essen und zu welchem Preis? Gibt es eine Regelung bezüglich Alkoholkonsum?

Verwaltung und Organisatorisches. Wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat das Heim insgesamt? Wie viele sind üblicherweise im Tag-, im Nacht- oder Wochenenddienst? Gibt es einen Zimmerschlüssel für alle Bewohnerinnen und Bewohner? Kann ich meinen eigenen Hausarzt mitbringen beziehungweise kann ich selbst entscheiden, welcher Arzt mich im Heim betreut? Gibt es Bezugspflegepersonen? Wie sieht der Heimvertrag aus – entspricht dieser dem Konsumentenschutzgesetz (kann geprüft werden)?

Sonstige Fragen. Darf im Haus geraucht werden und wenn ja, wo? Dürfen Haustiere mitgebracht werden, und wenn ja, zu welchen Bedingungen? Welche Aktivitäten werden angeboten? Für welche Leistungen muss zusätzlich bezahlt werden? Gibt es einen Bewohnervertreter oder eine Bewohnervertreterin im Haus? Wie sieht es mit der Haushaltsversicherung aus – muss ich eine eigene Versicherung haben oder bin ich im Heim für eventuell von mir unbeabsichtigt verursachte Schäden versichert?