Jeder Baustoff ist nur das wert, was wir aus ihm machen“, schrieb Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969), der als einer der bedeutendsten Architekten der Moderne gilt. Wie viele andere Dinge unseres Lebens unterliegen auch Baustoffe diversen Moden. In der heutigen Zeit, mit ihrem stark zunehmenden Bewusstsein für Umweltschutz, Ressourcenschonung und der Sehnsucht vieler nach mehr Natürlichkeit, liegen natürliche Baustoffe im Trend. An der Spitze: das Holz.

Holz natur, ganz pur

Speziell im Eigenheimbau boomt der Holzbau. Fragt man die Häuslbauer nach den Gründen, warum sie sich für Holz entschieden haben, stechen zwei besonders hervor: Holz sei ein nachhaltiger, klimaneutraler Roh- und Werkstoff, der aus heimischen Wäldern stamme und dort auch nachwachse. Und: Holz steht für angenehmes und gesundes Raumklima, weil es Feuchtigkeit aufnimmt, Temperaturunterschiede ausgleicht und auch schlechte Luft neutralisiert. Beispielsweise verbunden mit Lehmputz an den Innenwänden.

Aber auch jene, für die das Holz ihr tägliches Brot ist, sehen in ihrem Rohstoff mehr als nur einen Werkstoff. Tischlermeis­ter Walter Schadler über das Berufsethos in der Branche: „Mir ist kein Tischler bekannt, der sich nicht aus Liebe zum Werkstoff Holz für seinen Beruf entschieden hätte.“ Und zu den Trends: Nachdem in den vergangenen Jahren Lackoberflächen und das Spiel mit Materialkombinationen wie Holz mit Stein, Glas oder Metall „in“ war, sei nun wieder das Interesse an „Holz pur“ en vogue. Damit kommt das Spiel mit den ­unterschiedlichen Oberflächenstrukturen der einzelnen Hölzer voll in Fahrt. In puncto Farben, Maserung und Haptik gibt es hier eine beeindruckende Vielfalt.