"Ich muss sagen, auf dem Stuhl sitzen, da habe ich fast mehr Spannung als beim Runterfahren", sagte Schwarz, der bereits mit Nummer vier ins Rennen gegangen war und lange warten musste, ehe der achte Sieg seiner Laufbahn feststand. Es habe sich sehr fein angefühlt und das Material habe sehr gut funktioniert. "Auf diesem aggressiven Schnee muss man superclean fahren, das war das Ziel heute", meinte der 30-Jährige im ORF-TV-Interview. Der Start erfolgte auf 2.372 m Seehöhe, entsprechend trocken war der Schnee.

Im Super-G war Schwarz zuvor in seiner Karriere dreimal in den Top 10 und als Zweiter im März 2023 beim Weltcupfinale in Soldeu auch einmal auf dem Podest. "Das heute hat einen großen Stellenwert für mich. Es war ein großes Ziel von mir, einmal einen Speedsieg zu holen." Noch dazu um diese Zeit des Jahres, ist es am Sonntag, den 28. Dezember, doch exakt zwei Jahre her, dass sich Schwarz in Bormio u.a. das Kreuzband gerissen hatte.

Odermatt erklärte, dass er ob eines Bremsers einen größeren Rückstand erwartet hätte. "Die 15 wünscht man sich nie, speziell bei solch einfachen Bedingungen. Man wusste, da gibt es nicht viele Schlüsselstellen." Da könne man mit einer niedrigeren Nummer und ohne Spuren in der Piste noch eine bessere Linie fahren. Im Disziplinweltcup führt Odermatt (275 Punkte) vor dem ÖSV-Trio Vincent Kriechmayr (209), Raphael Haaser (146) und Schwarz (145).

Weltcuppunkte gab es auch noch für Stefan Babinsky (11.), Lukas Feurstein (17.), Vincent Wieser (20.) und Daniel Hemetsberger (21.). Für Kriechmayr und Haaser war es eine Premiere zum Vergessen, das letzte Rennen des Jahres endete für beide mit einem Ausfall enttäuschend. Livigno war erstmals im Alpin-Kalender. Nach Weihnachten tritt die Speed-Fraktion normalerweise in Bormio an, das Spektakel auf der Stelvio fiel aber aus, weil dort im Februar die olympischen Ski-Entscheidungen der Männer ausgetragen werden.

"Das war nicht gut genug. Es ist sich nicht mehr ausgegangen, reingelehnt habe ich mich auch noch. Ein Haufen Fehler auf einmal", sagte Kriechmayr. Er wollte eigentlich ein Zeichen setzen und hätte am liebsten gleich wieder ein Rennen, um in die Spur zu kommen. So aber geht es für die Speedfahrer erst Mitte Jänner in Wengen weiter.