Der Exekutive lagen Informationen vor, wonach sich namentlich bekannte Personen gefährliche Stoffe und Gegenstände beschafft hatten, die potenziell für verfassungsgefährdende Angriffe verwendet werden könnten. Im Zuge der gemeinsamen Amtshandlung von DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst) und LSE (Landesämter Staatsschutz und Extremismusprävention in den Landespolizeidirektionen) wurden an drei Adressen verbotene und gefährliche Pyrotechnik sichergestellt.
Im Bezirk Tulln stießen die Beamten bei der Hausdurchsuchung auf einen Munitionsgurt mit Leuchtspurgeschossen, verbotene Waffen, Vorläuferstoffe und illegale Pyrotechnik der Kategorien F3 und F4, darunter lebensgefährliche Kugelbomben. Außerdem wurden 2.700 Zigaretten sichergestellt, "die sich jetzt der Zoll anschaut", hieß es.
Im Zuge eines Sensibilisierungsgesprächs in Oberösterreich zeigte sich ein Betroffener geständig, bei ihm stellte man mehr als 570 Stück illegale Pyrotechnik sicher. Bei einer Intervention in der Steiermark wurden 65 Stück illegale Pyrotechnik der Klasse F3 und F4 aufgefunden.
Alle verantwortlichen Personen - zwei Frauen und fünf Männer im Alter von 17 bis 31 Jahren - werden angezeigt - je nach Fall nach dem Pyrotechnik-, dem Chemikalien-, dem Waffen- bzw. dem Kriegsmaterialiengesetz. Es drohen hohe Geldstrafen. Außerdem wurde bei einer Person eine kleine Menge Cannabis gefunden.
Das Innenministerium appelliert besonders zu Silvester, niemals Pyrotechnik zu verwenden, für die man nicht ausgebildet ist. "Raketen und Kugelbomben explodieren und sind keine harmlosen Spielzeuge, wie jedes Jahr die Verletztenbilanz zu Neujahr aufzeigt." Weiters hieß es in der Aussendung: "Kaufen Sie nur im autorisierten Fachhandel Pyrotechnik mit echtem CE-Kennzeichen." Billigware aus dem Ausland oder dem Internet sei "nicht nur billig, sondern illegal und lebensgefährlich". Und: "Verwenden Sie nur dort Pyrotechnik, wo es erlaubt und gegenüber unseren Mitmenschen vertretbar ist."