Zuvor hatten die Beamten berichtet, der Mann sei mit seinem Auto in eine Bushaltestelle gefahren und habe dabei mehrere Menschen verletzt. Am Abend erklärte ein Polizeisprecher in Gießen vor Journalisten, dass eine Frau, die in der Nähe stand, schwer verletzt wurde. Drei weitere Menschen hätten leichte Verletzungen erlitten. Unter ihnen ist laut Polizei auch der Fahrer. Wie die beiden weiteren Menschen genau verletzt wurden, war zunächst unklar. Der 32-jährige Fahrer aus Aserbaidschan, der in Gießen lebt, wurde vorläufig festgenommen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen.
Der hessische Innenminister Roman Poseck (CDU) erklärte am späten Abend, "ein politisches oder gar terroristisches Motiv" sei nach den aktuell vorliegenden Erkenntnissen eher unwahrscheinlich. "Es erscheint nach derzeitigem Stand möglich, dass eine Erkrankung Ursache für das Verhalten des Fahrers ist", erklärte Poseck.
Nach derzeitigem Stand sei die schwere Verletzung "nicht durch ein gezieltes Zufahren, sondern durch eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug verursacht worden", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Landesregierung spreche allen Verletzten und deren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. "Gerade so kurz vor Weihnachten macht dieser Vorfall besonders betroffen", erklärte Poseck weiter. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.
Die Polizei hatte den Unfallbereich abgesichert und mobile Sichtschutzwände aufgebaut. Vom nahen Weihnachtsmarkt drang am Abend Musik bis zu der Stelle des Zwischenfalls. Der Betrieb auf dem gut besuchten Weihnachtsmarkt lief weiter. Die Menschen tranken Glühwein und standen in Gruppen beisammen.
Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Die Beamten suchen nun Bilder und Videos von Zeugen, die vielleicht neue Erkenntnisse zum Hergang geben können.