Die Hochschulzeitung "Amir‐Kabir" hatte zuvor berichtet, die Universität sei von Sicherheitskräften umzingelt worden und die protestierenden Studenten seien auf dem zentralen Campus eingeschlossen gewesen.
Die Proteste begannen am Sonntag in mehreren Geschäftsvierteln Teherans – ausgelöst durch die anhaltende Wirtschaftsmisere und die Unfähigkeit der Regierung, den rapiden Absturz der nationalen Währung zu kontrollieren. Schon bald wurden auch politische Parolen gegen das islamische System gerufen, einige Demonstranten forderten gar die Rückkehr zur Monarchie. Bereits am zweiten Tag gab es Augenzeugen zufolge Proteste in weiteren iranischen Großstädten sowie gewaltsame Polizeieinsätze.
Präsident Massud Peseschkian versprach einer kurzen Botschaft wirtschaftliche Reformen und erklärte seine Dialogbereitschaft, was bei den Demonstranten keine Beachtung fand. Die überwiegend staatlich kontrollierte Presse berichtete zwar über die Proteste, vermied jedoch Hinweise auf die harschen Parolen gegen die politische Führung.
Nachdem die Proteste an Dynamik gewonnen hatten, sprachen die Sicherheitsorgane von einer "ausländischen Verschwörung der Feinde Irans" mit dem Ziel, Unruhe und Instabilität im Land zu schaffen. Die Öffentlichkeit solle wachsam sein und sich nicht an den Protesten beteiligen.