Israel greift trotz einer seit November vergangenen Jahres geltenden Waffenruhe immer wieder Ziele im Libanon an. Zuletzt hatte Israels Armee am Donnerstag Angriffe nahe der Grenze zu Syrien und im Südlibanon geflogen, bei denen nach libanesischen Angaben drei Menschen getötet worden waren.
Israel gab am Donnerstag zudem die Tötung eines Mitglieds der Al-Quds-Brigaden, einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, bei einem Angriff im Libanon bekannt.
Nach dem Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Gaza-Kriegs war auch der Konflikt zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten und vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert.
Seit November 2024 gilt in dem Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig immer wieder Verstöße gegen die Feuerpause vor. Insgesamt wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller libanesischer Angaben seit Beginn der Waffenruhe mehr als 340 Menschen bei israelischen Angriffen im Libanon getötet.
Für zusätzliche Spannungen sorgt der bevorstehende Ablauf einer Frist zur Entwaffnung der Hisbollah: Die Regierung in Beirut hatte die libanesische Armee angewiesen, gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel bis Ende des Jahres die militärische Infrastruktur der Hisbollah südlich des Flusses Litani zu zerstören und die Hisbollah anschließend auch im Rest des Landes zu entwaffnen. Aus Sicht Israels setzt die libanesische Armee die Vereinbarung jedoch nur unzureichend um.