In dieser Woche sind zwei Dinge passiert. Einmal hat die Falter-Journalistin Barbara Tòth den Concordia Preis in der Kategorie Pressefreiheit für ihre bemerkenswerten Recherchen im Fall Alexandra Föderl-Schmid erhalten und zum zweiten wurde am Freitag das aktuelle Pressefreiheits-Ranking präsentiert. In diesem darf Österreich aufatmen, nach dem Absturz 2024 auf Platz 32 ist man auf dem 22. Platz gelandet. Doch jubeln müsse man deshalb nicht, meint der Präsident von „Reporter ohne Grenzen“, Fritz Hausjell im fair&female Podcast, in dem vor allem die Causa rund um die Journalistin Alexandra Föderl-Schmid thematisiert wurde, es aber auch grundsätzlich um die Frage ging, wie nah Journalistinnen und Journalisten der Wahrheit künftig noch kommen werden, wenn sich die wirtschaftliche Situation weiter zuspitzt und die Übermacht der Social Media Giganten immer weiter steigt.

Wem gehört künftig die Wahrheit, Fritz Hausjell?

Hier noch ein paar Fakten zum Ranking selbst, das hier auch im Detail angesehen werden kann. Mit Platz 22 rangiert Österreich so weit oben wie seit 2021 (Platz 17) nicht mehr. Aus den Top Ten flog man bereits 2015. Mit dem nunmehrigen Ergebnis liegt Österreich im Mittelfeld der als "zufriedenstellend" eingestuften Länder zwischen Kanada und Spanien. Die Schweiz (9), Tschechien (10) und Deutschland (11) finden sich weiter oben. In die Top-Gruppe der Länder, in denen es "gut" um die Pressefreiheit bestellt ist, schafften es ausschließlich Länder im nördlichen Europa: Norwegen, Estland, Niederlande, Schweden, Finnland, Dänemark und Irland.

Düstere Lage weltweit

Weltweit ist die Lage aber düster und wurde von RSF erstmals als "schwierig" eingestuft. Denn der Durchschnittswert aller Länder fiel unter 55 Punkte. Die Hälfte der erfassten Länder weist somit eine "schwierige" bis "sehr ernste" Situation auf. Am Ende des Rankings liegen Eritrea, Nordkorea, China, Syrien und der Iran. Russland rutschte um neun Plätze auf Rang 171 ab. Die Türkei landete auf Platz 159. Deutliche Verschlechterungen gab es in Israel (Platz 112), dem Kosovo (99), Argentinien (87) oder auch Kroatien (60).