Die ÖVP hat bei ihrem Sieg bei der Salzburger Landtagswahl am Sonntag die eigenen Anhänger am besten mobilisieren können. Fast neun von zehn VP-Wählern (88 Prozent) von 2013 entschieden sich dieses Mal wieder für die Volkspartei, wie aus der SORA/ORF-Wählerstromanalyse hervorgeht. Auch gewann die Partei von allen Konkurrenten dazu, am stärksten von der SPÖ, von der rund 10.000 Stimmen wanderten.

Neben den Zugewinnen aus der SPÖ holte die ÖVP auch Wähler aus den anderen Lagern ab: Jeweils ca. 4.000 Stimmen kamen von FPÖ und Grünen zur ÖVP, auch rund 3.000 ehemalige Wähler des nicht mehr angetretenen Team Stronach wählten Schwarz. Aus dem Nichtwählerlager mobilisierte die ÖVP rund 4.000 Stimmen. Die größten Abgänge verzeichnete die ÖVP in Richtung FPÖ sowie an die Nichtwähler (je 3.000). 2.000 ehemalige ÖVP-Stimmen gingen an die NEOS, je 1.000 an Grüne und FPS.

Wo sind die Wähler der Grünen geblieben?

Die SPÖ mobilisierte nur 60 Prozent ihrer Wähler vom letzten Urnengang erneut. Sie verlor je ca. 10.000 Wähler an die ÖVP sowie an die Nichtwähler. Ihre stärksten Zugewinne (rund 7.000 Stimmen) erzielte die SPÖ aus dem Lager der Grünen.

Die massiven Einbrüche der Grünen im Wahlergebnis spiegeln sich auch in der Wählerstromanalyse wider: Die Partei konnte nur 36 Prozent ihrer Wähler behalten. Den größten Verlust gab es mit rund 11.000 Wählern an die Nichtwähler, gefolgt von den Abgängen in Richtung NEOS (rund 10.000), SPÖ (7.000) sowie die ÖVP (4.000). Die Zugewinne waren bescheiden: Je 1.000 Stimmen kamen von ehemaligen ÖVP- und Team Stronach-Wählern sowie ehemaligen Nichtwählern.

FPÖ profitiert vom Ende des Team Stronach

Eine deutlich bessere Behalte-Quote verzeichnete die FPÖ mit 58 Prozent. Sie profitierte stark von ehemaligen Team Stronach-Wählern, von denen rund 10.000 zu den Blauen wanderten. Weitere jeweils 2.000 bis 3.000 Stimmen kamen von ÖVP, SPÖ, Grünen sowie aus dem Nichtwähler-Lager. Ein besseres Abschneiden der FPÖ verhinderte das Antreten des Ex-Blauen Karl Schnell (der letztlich an Landtags-Einzug knapp scheiterte): Rund 7.000 FPÖ-Stimmen gingen an dessen FP-Abspaltung "Freie Partei Salzburg" (FPS). Weitere 4.000 ehemalige FP-Stimmen wanderten zur ÖVP, ebenso viele blieben diesmal daheim.

Die erstmals in Salzburg angetretenen NEOS profitierten vom Abgang der Grünen, von denen sie rund 10.000 Wähler lukrieren konnten. Außerdem wanderten je 2.000 Stimmen von ÖVP, FPÖ und Team Stronach zu den Pinken.