Im Bundesheer sind nach Informationen der Kleinen Zeitung die Vorbereitungen für die Evakuierung der rund 150 in Israel gestrandeten Österreicher angelaufen. Österreich unternehme nach der Attacke der islamistischen Hamas auf Israel alles, damit Staatsbürger, die das Land verlassen wollten, dies auch könnten, sagte Nehammer Dienstagfrüh bei einem Pressebriefing anlässlich seines Arbeitsbesuchs in der türkischen Hauptstadt Ankara. Der Regierungschef verurteilte den Terror "aufs Schärfste".

Derzeit werde die "Außerlandesbringung" vorbereitet, am Mittwoch würde ein Transportflugzeug des Bundesheeres nach Zypern verlegt und nach der Erteilung von Überfluggenehmigungen Richtung Israel abheben. Ausreisewillige Österreicher würden dann mit der "Hercules"-Maschine nach Zypern geflogen, von dort gehe es mit Linienflügen weiter.

Rund 200 Österreicher warten derzeit in dem Krisengebiet auf die Ausreise. Sie sollen sich mit der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv per Email an tel-aviv-ob@bmeia.gv.at in Verbindung setzen. Rund 20 jungen Österreichern, die als Auslands-, Sozial- und Gedenkdiener in Israel im Einsatz sind, wurde von ihren Vereinen die Heimreise nahegelegt.

Entscheidung fiel am Montag

Die Entscheidung, eine Militärmaschine nach Israel zu schicken, fiel bereits am Montag. In einem Hintergrundgespräch hatte am Montag der Kanzler eine erste Andeutung gemacht, dass Österreich dem Beispiel anderer Staaten folgen könnte, sollte es den in Israel gestrandeten Österreicherinnen und Österreichern nicht gelingen, mit Linienflügen das Land zu verlassen.

Auch werde derzeit geklärt, ob Sicherungsteams, Rettungskräfte, allenfalls eine psychologische Betreuung mitfliegen werden. Solange nicht alle Details fixiert sind, wollen Regierung, Verteidigungsministerium und Bundesheer nichts Offizielles kommunizieren.

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