Die Partei Geeintes Russland von Präsident Wladimir Putin hat nach ersten offiziellen Zahlen die von Russland abgehaltenen Regional- und Kommunalwahlen in vier besetzten ukrainischen Regionen gewonnen. Dies ging aus den ersten Zahlen hervor, die Sonntagabend während der Stimmenauszählung auf der Website der russischen Wahlkommission veröffentlicht wurden. Kiew und seine westlichen Verbündeten hatten die Wahlen in den besetzten Gebieten als unrechtmäßig bezeichnet.

In zahlreichen russischen Regionen und im russisch kontrollierten Teil der ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson endete am Sonntag die Stimmenabgabe der Wahlen, die als Test für die russische Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr galten. Moskau will damit in den im Osten und im Süden der Ukraine gelegenen Gebieten seinen Herrschaftsanspruch unterstreichen. Russland hatte die Regionen im September 2022 nach sogenannten Referenden für annektiert erklärt, kontrolliert aber nur Teile der Regionen überhaupt militärisch.

Scheinbar klare Verhältnisse in der Hauptstadt

In der russischen Hauptstadt Moskau führt Amtsinhaber Sergej Sobjanin offiziellen Angaben zufolge deutlich. Der Bürgermeister habe bei der Online-Abstimmung mehr als zwei Millionen Stimmen erhalten, teilte Artjom Kostyrko, ein ranghoher Beamter der Moskauer Stadtverwaltung, russischen Agenturen zufolge mit. Zweiter bei der elektronischen Stimmabgabe wurde demnach der Enkel des Kommunistenführer Andrej Sjuganow, Leonid Sjuganow, mit etwas mehr als 200.000 Stimmen. Die Wahl zum Moskauer Bürgermeister war eine der Gouverneurswahlen, die der Kreml mitten im Krieg als Stimmungstest vor der Präsidentenwahl im kommenden Jahr abhalten ließ.

Insgesamt waren in der russischen Hauptstadt etwas mehr als sieben Millionen Menschen wahlberechtigt. Sie konnten sowohl online als auch mit Wahlzetteln abstimmen. Sobjanin selbst dankte den Moskauern für die seinen Angaben nach rege Beteiligung. "Es ist die größte Aktivität seit einigen Wahlen", sagte der seit 2010 regierende Bürgermeister. Daneben bedankte er sich bei seinem Wahlstab. Ohne den Krieg direkt zu nennen, sprach er davon, dass Moskau wie das ganze Land mit großen Herausforderungen und Prüfungen zu kämpfen habe. Er rief dazu auf, Einheit zu demonstrieren.