Die Staatsanwaltschaft Wien hat Untreue-Ermittlungen in Zusammenhang mit Inseratenschaltungen in niederösterreichischen Medien eingestellt. Basis war eine anonyme Anzeige Ende 2022 im Vorfeld der niederösterreichischen Landtagswahl heuer am 29. Jänner. "Die Ermittlungen haben ergeben, dass die Inserate marktkonform waren", sagte Behördensprecherin Nina Bussek zur APA. Die Erhebungen gegen unbekannte Täter seien deshalb im April eingestellt worden.

Einem Bericht des Online-Magazins "Zackzack" zufolge ging es um Inserate der EVN AG, der Hypo NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG sowie der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA). Behauptet wurde darin, dass die Unternehmen in den Magazinen "Sicher in NÖ" und "Arbeiten für NÖ" Inserate zu überhöhten Preisen geschaltet haben sollen. Als Nutznießer suggeriert wurde die ÖVP Niederösterreich. Herausgegeben wird "Sicher in NÖ" vom Innova-Verlag, "Arbeiten für NÖ" vom Verein NÖ Pressverein-Zeitungsverlag.

"Schmutzkübelmethoden"

ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner erinnerte am Freitag daran, dass die Volkspartei NÖ im Vorfeld der Landtagswahl "mit zahllosen anonymen Anzeigen und Korruptionsvorwürfen konfrontiert" gewesen sei. "Wir haben immer alle Vorwürfe richtiggestellt und versucht, diese Schmutzkübelmethoden aufzuzeigen." Einmal mehr zeige sich aber, dass diese "Methoden bei zweifelhaften Medie' wie ,Zackzack' auf fruchtbaren Boden stoßen und leider in weiterer Folge auch von etablierten Medien übernommen werden", so Ebner.

Diese Berichte würde freilich nicht nur der Volkspartei Niederösterreich, sondern dem gesamten politischen System schaden, dem Vertrauen in Medien und der politischen Berichterstattung, führte der Parteimanager weiter aus. "Wer anonyme Anzeigen aufbauscht oder ,Zackzack'-Artikel übernimmt, macht sich mitschuldig an allen negativen Entwicklungen, mit denen Politik und Medien heutzutage konfrontiert sind."