Nach der Landtagswahl in Niederösterreich kommt die ÖVP, die in ihrem Kernland um zehn Prozentpunkte abgestürzt war, rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nicht zur Ruhe. Hinter den Kulissen geht es nun vor allem um eines: Posten. Bauernbund (die größte und damit mächtigste Teilorganisation) und ÖAAB (aus dem Mikl-Leitner stammt) ringen seit jeher um Einfluss in der Partei und sehen die Schuld für den großen Verlust beim jeweils anderen. Mit nur einer Ausnahme waren bisher alle Landeshauptleute vor Mikl-Leitner Bauernbündler.

Ansprüche auf Posten

Nun werden zudem Ansprüche auf Posten gestellt, laut "Kurier" soll es der Bauernbund sogar auf den Chefsessel von Mikl-Leitner abgesehen haben. Die Gerüchte sollen aus den Koalitionsverhandlungen der ÖVP mit der SPÖ resultieren. Der neue rote Landesparteichef Sven Hergovich soll auf diverse Projekte bestehen, unter anderem gehören dazu ein Wärmepreisdeckel und kostenlose Ganztagsbetreuung im Kindergarten.

FPÖ wäre logische Wahl

Sollten die Gespräche mit der SPÖ scheitern, wäre die FPÖ die nächste logische Wahl. Da man dort aber bereits im Vorfeld eine erneute Wahl von Mikl-Leitner zur Landeschefin verneint hatte, sollen jetzt Forderungen nach dem Bauernbund-Vertreter Stephan Pernkopf als Chef laut werden – Mikl-Leitners Stellvertreter. Pernkopf selbst hatte entsprechende Gerüchte jedoch dementiert. Etwas Zeit hat die ÖVP noch, um sich zu überlegen, mit wem sie künftig zusammenarbeiten will. Bis 23. März muss die Regierung stehen.

Körpersprache-Experte Stefan Verra analysiert Johanna Mikl-Leitner