Ex-Bundespräsident Heinz Fischer verteidigt frühere Auftritte, in denen er Russlands Machthaber Wladimir Putin gegenüber überaus herzlich aufgetreten war. "Wir lernen jetzt einen anderen Putin kennen", sagt Fischer gegenüber den Ö-1-Journalen. Ein "anderer Teil der Wahrheit" sei, "dass Österreich immer faire und vernünftige Beziehungen zu Russland gehabt hat".

Angesprochen auf einen gemeinsamen Auftritt mit Putin bei einem Empfang der Wirtschaftskammer 2014 – wenige Monate nach der Annexion der Krim –, bei dem er mit Putin gescherzt hatte, sagt Fischer: "Das ist mir nicht unangenehm – es hat dem damaligen Verhältnis entsprochen."

Hätte Europa Russlands Handlungen verurteilt, hätte man Putin gar nicht erst nach Österreich einladen dürfen: "Wir haben uns um ein gutes Verhältnis mit Russland bemüht", sagt Fischer. "Ich bin dafür, die damalige Lage aus damaliger Sicht, die heutige aus heutiger Sicht zu beurteilen."