Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer will der Entscheidung nicht vorgreifen, ob die ÖVP auf einen eigenen Kandidaten bei der für Herbst geplanten Bundespräsidentenwahl verzichtet, sollte Alexander Van der Bellen noch einmal antreten. Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung lässt der ÖVP-Spitzenpolitiker durchaus Präferenzen für den Amtsinhaber, der am Donnerstag die Sternsinger in der Hofburg empfangen hat, erkennen.

Es sei „eine Frage der Selbstachtung, dass eine Partei wie die ÖVP bei jeder großen Wahl einen eigenen Kandidaten aufstellt.“ Es sei aber auch „eine Frage der Größe, in einer Situation zu sagen. Wir tun es nicht.“ Und weiter: „Van der Bellen hat, obwohl ich nicht mit allem einverstanden war, Österreich gut durch die Verfassungskrise geführt.“ Daher sollte sich die ÖVP, sofern Van der Bellen neuerlich antritt, das genau überlegen. „Das ist keine Festlegung. Es wäre eine Bevormundung des Bundesparteiobmanns, wenn ich mich jetzt festlege. Auf dieses Spiel lasse ich mich nicht ein – trotz aller Sympathien für Van der Bellen.“

In den letzten Wochen hatten bereits die ÖVP-Spitzenpolitiker Wolfgang Sobotka, Thomas Stelzer, Günther Platter wie auch Seniorenbundchefin Ingrid Korosec deutlich gemacht, dass die ÖVP keinen Gegenkandidaten gegen den Amtsinhaber ins Rennen schicken sollte, sofern dieser noch einmal antritt, worauf derzeit vieles hindeutet. Bei der letzten Bundespräsidentenwahl hatten sich die beiden Großparteien SPÖ und SPÖ eine denkwürdige Abfuhr geholt.