Der Nationalrat beschloss Mitte Juni den 500 Euro-Corona-Bonus für Personal von Spitälern und Pflegeeinrichtungen. Mittels eines in der Debatte eingebrachten Abänderungsantrags wurden auch Reinigungskräfte in diesen Bereichen mit einbezogen, da auch sie einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt seien, nicht aber Haustechniker. Dafür profitiert auch Personal in stationären Reha-Einrichtungen.
Der Bonus ist so konstruiert, dass es im Schnitt (abgabenbefreit) 500 Euro gibt, wobei aber Ländern oder Einrichtungen auch eine Differenzierung nach Schwierigkeitsgrad des Einsatzes eingeräumt wird. Für Tätigkeiten auf Covid- oder Intensivstationen kann es also mehr geben. Grundsätzlich Voraussetzung ist, dass "in persönlichem Kontakt verrichtete, medizinische oder nichtmedizinische Betreuung von Patienten" oder "im unmittelbaren Umfeld von betreuten Patienten verrichteten Reinigungsdienste" vorliegen.
15.000 Reinigungskräfte betroffen
Rund 15.000 Reinigungskräfte sollen aber nichts bekommen, weil sie bei Sub-Firmen angestellt sind und nicht direkt bei den Spitälern. Dies sei "unfair und unsolidarisch", reagiert die Gewerkschaft vida mit Unverständnis. Die ausgelagerten Reinigungskräfte, "für die der niedrigste Kollektivvertrag noch zu teuer war", würden den gleichen Job machen - etwa im Vollkörperanzug auf Intensivstationen putzen. "Die wirklich am wenigsten verdienen, sollen jetzt doppelt bestraft werden, das ist eine Sauerei sondergleichen", kritisiert Thomas Mjka von der Gewerkschaft am Samstag im Ö1-Morgenjournal. Noch selten sei er so wütend über die Politik gewesen. Aus dem Gesundheitsministerium gibt es dazu noch keine konkrete Erklärung, die Gewerkschaft will jedenfalls weiter Druck machen - auch weil nach wie vor etliche andere Berufsgruppen wie etwa Rettungssanitäter vom Corona-Bonus ausgeschlossen sind.