Wie berichtet hatten vier Unbekannte in der Nacht auf Montag die Zentrale der niederösterreichischen FPÖ mittels Molotow-Cocktails in Brand gesetzt. Nach den Tätern wird noch immer gefahndet. Schon kurz nach dem Anschlag gab es allerdings ein politisches Hick-Hack um die mögliche Urheberschaft - und das hat nun ein Nachspiel.

Ein (mittlerweile gelöschtes) Facebook-Posting der SPÖ Langenzersdorf zog nämlich unverblümt Parallelen zur Nazi-Zeit: Auch die Nazis hätten "zuerst selber den Reichstag in Brand gesteckt und dann laut 'Feuer' geschrien". Der FPÖ wurde unterstellt, selbst das Feuer in ihrer Zentrale gelegt zu haben, dies sei eine "bewährte Taktik von Rechtsextremen".

Landes-SPÖ zieht Notbremse

Der Landes-SPÖ ging dies zu weit. Wolfgang Kocevar, Landesgeschäftsführer der SPÖ NÖ, teilte mit, dass er das Posting bedaure. Kocevar kündigte einen Rundlaufbeschluss des Landesparteivorstandes an, um dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPÖ Langenzersdorf, der "auch Mitglied des Bezirksvorstandes ist, eine Verwarnung und ein zeitweiliges Funktionsverbot auszusprechen". "Worte sind nach solchen Taten absolut mit Bedacht zu wählen - das ist in dieser Situation nicht passiert und auch nicht zu entschuldigen. Deswegen haben wir hier nun gehandelt."

Allerdings fordert Kocevar auch vom freiheitlichen Generalsekretär Christian Hafenecker nach dessen Aussagen vom Vortag eine Entschuldigung. Der hatte gemutmaßt, die Täter würden "von SPÖ, Grünen und SOS Mitmensch" zu solchen Taten ermutigt. Diese Aussagen seien "völlig unverständlich und daneben", sagte Kocevar. Andere Parteien und NGOs bei einer derart abscheulichen Tat willkürlich mitverantwortlich zu machen, sei "absolut letztklassig".

SPÖ Langenzersdorf legt noch nach

Für eine Entschuldigung sprach sich auch die rote Ortsgruppe Langenzersdorf in einem weiteren Facebook-Posting aus, "bevor die Lügen-FPÖ heult, weil wir die - mehr als naheliegende - Frage aufgeworfen haben, ob es nicht sogar jemand aus dem Umfeld der FPÖ selbst war, der die Fassade ihres Lagerhaus (sic!) angezündet hat (dazu stehen wir, diese Vermutung ist mehr als naheliegend!)".