Postgewerkschafter Josef Hübner wird am Montag aus der Fraktion der sozialdemokratischen Gewerkschafter innerhalb der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ausgeschlossen – sofern er nicht selbst vorher austritt. Bisher hat er auf eine entsprechende schriftliche Aufforderung von FSG-Bundesgeschäftsführer Willi Mernyi noch nicht reagiert.

Personalvertreter und Gewerkschafter wird Hübner bleiben – beim nächsten Wahl wäre er von der FSG allerdings ohnehin nicht mehr aufgestellt worden. Womöglich findet sich der jüngste Fan von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl in den Reihen der freiheitlichen Kandidaten wieder.

Hübner hatte dem Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig brieflich mitgeteilt, er könne ob des Versagens der Partei nicht mehr schweigen und zuvor Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vize Heinz-Christian Strache (FPÖ) brieflich mitgeteilt, dass er sich von der eigenen Partei im Stich gelassen fühle und die Arbeit der Bundesregierung in Sachen Mindestsicherung sowie die Asyl-Linie des FPÖ-Innenministers schätze.

Baugewerkschafter Beppo Muchitsch (SPÖ) zeigt sich gelassen: Hübner sei einer von 60.000 Funktionären, er kenne ihn nicht. „Offenbar hatte er eine freiheitliche Erleuchtung, ich wünsche ihm viel Erfolg“. Für Vida-Chef Roman Hebenstreit ist Hübner eine „unguided missile“, dem zuviel Aufmerksamkeit zuteil werde.