FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz will von der Israelitischen Kultusgemeinde (über den jüdischen FP-Abgeordnenten David Lasar, denn "mit mir will man nicht direkt sprechen", so Rosenkranz) eine Liste "welche Tage für die jüdische Gemeinschaft in Österreich besonders schicksalhaft und von großer Bedeutung sind. Und ich will wissen, wie viele Tage davor und danach hier noch zu berücksichtigen sind.

In der "Tiroler Tageszeitung" erörtert Rosenkranz, dass die FPÖ "kein Interesse an irgendeiner Provokation" habe: "Wir wollen nur wissen, an welchen Tagen wir eine unserer Veranstaltungen durchführen können." Heuer sei dem umstrittenen "Dinghofer-Forum" der FPÖ im Parlament (dort hätte auch "Zur Zeit" geehrt werden sollen) von der Parlamentsdirektion der Termin 8. November zugewiesen worden. "An diesem Tag wird aber, was wir nicht gewusst haben, an die „Reichspogromnacht“ erinnert. Dies wurde uns dann im Nachhinein als bewusste Provokation ausgelegt." Das wolle man künftig vermeiden.

Kritik an "schwarzer Alt-ÖVP"

Rosenkranz übt in dem Interview auch Kritik an der schwarzen Alt-ÖVP. Eine Gruppe innerhalb der ÖVP sei "noch nicht in der neuen Volkspartei des Sebastian Kurz angekommen". Namentlich nennt Rosenkranz den Tiroler Landeshauptmann und ÖVP-Chef Günther Platter.

"Wenn die Landeshauptleute im Westen glauben, es ist besser für ihr Land, auf einem linken Kurs zu segeln, dann ist dies ein Problem, welches die ÖVP intern klären muss. Ich nehme jedenfalls zur Kenntnis, dass es in der ÖVP Leute gibt, die sagen: 'Mit der FPÖ wollen wir nicht'", so der freiheitliche Klubchef. Lob gab es indes für die Türkisen um Bundeskanzler und ÖVP-Bundesobmann Kurz.

"Selbsternannte Aufdecker von der PKK"

Kritisch sieht Rosenkranz in der TT auch die Rolle von Werner Amon, ÖVP-Fraktionschef im BVT-Untersuchungsausschuss. Rosenkranz legt der ÖVP den Rückzug Amons aus dem U-Ausschuss nahe, weil dieser wegen privater Verbindungen zu einem der Beschuldigten selbst als Auskunftsperson geladen werden könnte. Die Oppositionsabgeordneten Peter Pilz (Liste Pilz), Stephanie Krisper (NEOS) und Jan Krainer (SPÖ) nannte Rosenkranz "die selbsternannten Aufdecker von der PKK". Das Kürzel PKK steht international eigentlich für die kurdische Arbeiterpartei, die von der türkischen Regierung als terroristische Vereinigung eingestuft wird.