Kritik an den Aussagen von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) gab es am Montag auch von der Liste Pilz. Die Partei will nun in einer parlamentarischen Anfrage Auskunft, "ob es konkrete Berechnungen im Ministerium gibt, aus denen sich die Zahl von 150 Euro als ausreichendes Lebensminimum ergeben", wie Abgeordnete Daniela Holzinger in einer Aussendung erklärte.
Sie verwies auch auf Daten der Schuldnerberatung: Die würden aufzeigen, dass rund 1.416 Euro inklusive Mietkosten für eine "bescheidene gesellschaftliche Teilhabe" notwendig sind. Hartinger-Klein habe in den letzten Tagen "mit Fantasiezahlen um sich" geworfen, meinte die Liste Pilz-Sozialsprecherin Holzinger. "Wenn vonseiten der Schuldnerberatung alleine Ausgaben für Gesundheit mit 34 Euro, Kleidung mit 51 Euro und Körperpflege mit 30 Euro monatlich angegeben werden, will ich von der Sozialministerin wissen, wie ihr monatliches Rechenbeispiel aussieht, welches 150 Euro als bedarfsgerecht ergibt."
"150-Euro-Challenge"
Eine Gruppe teils SPÖ- und grün-naher Unternehmer fordert Sozialministerin Beate Hartinger-Klein zur „150-Euro-Challenge“ heraus.
Die Wettbedingungen, die sie der Ministerin heute per Mail vorgeschlagen haben: "Schafft die Ministerin es, einen Monat lang ohne fremde Hilfe von 150 Euro zu leben, spenden die Wirtschaftstreibenden ein Ministerinnengehalt in Höhe von 17.511 Euro an eine karitative Organisation, die Hartinger-Klein aussucht. Die Ministerin muss im Rahmen der „150-Euro-Challenge“ alle Ausgaben des täglichen Lebens von diesen 150 Euro bestreiten – außer ihre Wohnkosten."
Anlass ist das vielkritisierte Interview der Ministerin auf oe24.tv, in dem sie indirekt behauptet hatte, dass man als Bezieher der Mindestsicherung von 150 Euro leben kann: „Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, dann sicher“, waren die Worte der Ministerin.
Neben PR-Berater Stefan Sengl beteiligen sich unter anderem auch der Wiener Wirt Daniel Landau, die Startup-Beraterin Maria Baumgartner und der Sonnenstudiobetreiber Hans Arsenovic an der Initiative.