Nach der wirklichen Aufregung um Politikberater Tal Silberstein im letzten Nationalratswahlkampf folgt jetzt eine künstliche: Der Mann soll am 3. Juli in einem Wiener Innenhof auf einer Parkbank gesehen worden sein- und zwar vertieft in ein Gespräch mit einem PR-Mann. "Bei den aufmerksamen Lagebeobachtern der ÖVP war prompt Feuer am Dach", berichtet nun dazu die Kronen Zeitung.

Denn schon seit ein paar Wochen habe man auf diversen Internet-Plattformen, die der SPÖ zugerechnet werden, "merkwürdige Vorgänge" identifiziert. Auch FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker zeigt sich prompt alarmiert: "Die Dirty Campaigning-Methoden der SPÖ und ihrer Vorfeldorganisationen gegen die Regierung lassen darauf schließen, dass Silberstein wieder in Österreich sein Unwesen treibt", sagt er. Indizien seien etwa die Grablichter und Pflastersteine, die im Vorfeld der Arbeitszeit-Reform vor Haustüren von VP- und FP-Mandataren deponiert wurden.

Bekanntlich war Silberstein im Sommer 2017 in Israel wegen des Vorwurfs der Geldwäsche verhaftet worden. Und er war im vergangenen Wahlkampf wegen seiner merkwürdigen Methoden, via Internet die Wählergunst zu beeinflussen, in die Kritik geraten. Die SPÖ musste mitten in der Wahlbewegung ihren Beratervertrag mit dem Experten auflösen, der SP-Geschäftsführer trat zurück.

Laut Krone-Artikel sei unklar, weshalb Silberstein sich in Wien befinde: Sowohl die SPÖ als auch die Neos (ebenfalls früher Silberstein-Kunde) würden versichern, nicht mehr mit dem Mann zu arbeiten. Also heißt es wie einst beim Ungeheuer von Loch Ness: Bitte warten auf weitere Sichtungen.