Morgen, Sonntag, wird in Mauthausen der Befreiung des Konzentrationslagers vor 73 Jahren gedacht. Das offizielle Österreich wird bei der Gedenkveranstaltung prominent vertreten seub, unter anderem durch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka.

Nicht eingeladen wurde hingegen Vizekanzler Heinz-Christian Strache und andere Mitglieder der FPÖ. Dies wäre eine "erneute Demütigung" für die Überlebenden, wie der Vorsitzende des Mauthausen-Kimitees, Willi Mernyi, vor kurzen in einem Interview mit dem "Standard" erklärte. Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner will das nicht auf sich und seiner Partei sitzen lassen. Er übte in einem Folgeinterview scharfe Kritik an Mernyi und war diesem eine "perfide Doppelstrategie" vor.

Die FPÖ habe immer Gespräche angeboten, denn es sei "ein untragbarer Zustand, dass Regierungsmitglieder zu so einem wichtigen Gedenken nicht eingeladen werden". Es müsse hier zu einer Versöhnung und Aussprache kommen, denn: "Dieser Zustand ist inakzeptabel". Mernyi selbst warf er vor: "Es gibt kein Interesse an einer Aussöhnung mit der FPÖ. Es gibt sogar eine perfide Doppelstrategie. Auf der einen Seite lädt man uns nicht ein, auf der anderen Seite hat uns Oberösterreichs SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer schon vorgeworfen, dass wir die Befreiungsfeier nicht besuchen." Und Haimbuchner stellte im Interview mit dem "Standard", auch im Hinblick auf die gelegentlichen "rechten Rülpser" aus seiner Partei, klar: "Diese Diskussion schadet uns."

Ohrfeige für die FPÖ

Die Gedenkveranstaltung am Freitag wurde vom Streit zwischen der SPÖ und dem Schriftsteller Michael Köhlmeier überschattet. Dieser hatte die FPÖ in seiner Rede scharf kritisiert, mehr dazu lesen Sie hier. Köhlmeier warf der FPÖ Heuchelei im Umgang mit Juden vor, zu sehen in diesem Video.

Gedenkzeremonie in Mauthausen

Die morgige Veranstaltung in Mauthausen beginnt mit einer Gedenkzeremonie vor dem jüdischen Mahnmal, der Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, wird die Begrüßung der Teilnehmer übernehmen. Auch eine Rede von Sobotka und der Botschafterin des Staates Israel, Talya Lador-Fresher, ist eingeplant.