Er wäre, meinte Hofer, "sehr vorsichtig", was eine Angelobung Wehselys beträfe - zumindest so lange, bis geklärt sei, wer die Verantwortung für den "Skandal rund um islamische Kindergärten" in Wien trage. Denn er sei "nicht sicher", inwieweit Wehsely darin "verwickelt" ist. Sehen Sie Ausschnitte dazu in unserer Zusammenfassung der Debatte.

Hofer wird freilich, selbst wenn er die Stichwahl gewinnt, nicht in die Verlegenheit kommen, die neuen SPÖ-Regierungsmitglieder anzugeloben. Denn der neue Bundespräsident wird selbst erst am 8. Juli angelobt, bis dahin ist Heinz Fischer im Amt.

Zudem wird der neue Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern seine Regierungsmannschaft erst Ende nächster Woche präsentieren. Wehselys Wechsel ist bisher nur Gegenstand von Spekulationen. Vorerst keine Vorbehalte zeigte Hofer gegenüber Kern: Man "kann sich wünschen", dass mit der Neuaufstellung der SPÖ mehr Schwung in die Regierungsarbeit komme. Sollte aber "in einem halben Jahr immer noch gestritten werden" und sich die Fronten in der Koalition weiter verhärten, würde er die Regierung entlassen wollen.

Ohne jeder Drohgebärde antwortete Van der Bellen: Er hoffe, dass sich Rot und Schwarz nicht weiter dem "Harakiri hingeben, sondern zeigen, was sie können", bis zur Wahl 2018 - in ihrem und im Interesse Österreichs. Aber er konstatierte, dass Kern es "nicht leicht haben" werde. Und erinnerte daran, dass man in der Vergangenheit mit "Leuten aus der Wirtschaft" gut gefahren sei. So sei die Periode unter Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ) "eine der erfolgreichsten in Österreich" gewesen.

Hier der gesamte Livestream zum Nachsehen: