Sandra Krautwaschl, Landeschefin der steirischen Grünen, meldet sich mit Kritik am ÖVP-Innenminister Karl Nehammer zu Wort: Seine Aussagen am Mittwochabend zum Thema Flüchtlingspolitik seien "unfassbar zynisch" gewesen, sagt sie zur Kleinen Zeitung.

Nehammer hatte sich klar gegen die Aufnahme von Migranten aus Griechenland gestellt und zum Feuer im Camp Moria auf Lesbos gesagt: "Gewaltbereite Migranten haben keine Chance auf Asyl in Europa." Die Katastrophe sei in Moria bewusst ausgelöst worden, damit habe man Menschenleben gefährdet.

Krautwaschl lehnt diese Sicht entschieden ab. Dennoch fordert sie kein Ende der türkis-grünen Regierungskoalition im Bund. "Ich sehe den Vorteil unserer Regierungsbeteiligung darin, dass wir unsere Sicht einbringen und teils umsetzen können. Jetzt die Koalition wegzuschmeissen, das würde mir extrem naiv und dumm vorkommen." Auch von der grünen Basis höre sie nichts Gegenteiliges, so Krautwaschl. Die steirischen Grünen treten in neun Tagen in Graz zum Parteitag zusammen, auch Vizekanzler Werner Kogler hat sich angesagt.