Der niederösterreichische ÖVP-Kandidat für das EU-Parlament, Lukas Mandl, ist im Zuge des Wahlkampfs allein sieben Mal zu Soloauftritten an Schulen eingeladen worden. Das berichtet das Profil in seiner jüngsten Ausgabe. Vertreter anderer Parteien waren nicht dabei. Zu diesen Auftritten kam es im Heimatbundesland des Politikers, in Mistelbach, St. Pölten, Wiener Neustadt, Laa/Thaya,  Bruck/Leitha, aber auch am Wiku in Graz. Auch EU-Spitzenkandidat Othmar Karas (ÖVP) weilte im April allein bei den Grazer Ursulinen.

In Reaktion auf die Vorfälle hat das Bildungsministerium bereits Berichte aus Niederösterreich und der Steiermark angefordert.

Der Besuch von Politikern an Schulen wird zwar grundsätzlich befürwortet, heißt es im Ministerium. Im Grundsatzerlass Politische Bildung aus dem Jahr 2015 empfiehlt das Ministerium den Kontakt mit Parteienvertretern ausdrücklich. Die Schüler sollen lernen, "Interessen, Perspektiven und Manipulationsversuche zu identifizieren", um sich selbst eine Meinung zu bilden.

Solovorträge ohne politische Mitbewerber und ohne kritische Moderatoren erfüllen diese Vorgaben nicht, berichtet das Profil. Das Ministerium warnt vor Wahlen regelmäßig, dass von Politikern auch ein parteipolitischer Werbeeffekt ausgehe , Wahlveranstaltungen haben an Schulen aber nichts verloren.