Als Neuanfang in den Beziehungen der Türkei zum Westen feierte Recep Tayyip Erdoğan den Nato-Gipfel von Vilnius zunächst. Die Türkei und ihre Partner hätten "Entscheidungen von kritischer Bedeutung" getroffen, erklärte der türkische Präsident. Doch kaum war das Treffen der Staats- und Regierungschefs der westlichen Allianz in der litauischen Hauptstadt vorbei, stellte Erdoğan den wichtigsten Gipfel-Beschluss infrage. Obwohl er in Vilnius zusagte, den Weg für den Beitritt Schwedens freizumachen, soll das türkische Parlament jetzt erst im Oktober über den schwedischen Antrag abstimmen. Die neue Verzögerung ist von Erdoğan gewollt – neuer Krach zeichnet sich ab.