Zehntausende Slowenen, die in der Hauptstadt Ljubljana die Straßen füllten, forderten Neuwahlen. Die Teilnehmerzahl wurde inoffiziell auf 40.000 Menschen eingeschätzt, berichteten slowenischen Medien.

Bei dem "gesamtslowenischen Aufstand für vorgezogene Parlamentswahlen", wie die Demo benannt wurde, haben sich laut Medien deutlich mehr Menschen versammelt als bei dem Großprotest vor einem Monat, an dem mehr als 10.000 Menschen gezählt wurden. Neben den Fahrrad-Demonstranten, die seit einem Jahr jeden Freitag protestieren, beteiligten sich diesmal organisiert auch Gewerkschaften, Studenten, Pensionisten, Umweltorganisationen, Musiker und Künstler sowie Akademiker. Die linksgerichteten Oppositionsparteien unterstützten den Protest ebenfalls.

Die Demo fand nicht wie üblich auf dem Republikplatz statt, der mit Zäunen abgeriegelt und von der Bereitschaftspolizei geschützt wurde. Stattdessen besetzten die Menschen eine der Hauptkreuzungen, die in die Innenstadt führt, und legten den Verkehr lahm. "Der Republikplatz ist dort, wo die Menschen sind", sagte der Vertreter der Protestbewegung, Jasa Jenull. "Wir werden nicht zulassen, dass uns Hojs (Innenminister, Anm.) in die Enge treibt und Provokationen und Konflikte auslöst", erklärte er die Gründe, weshalb man dem Platz vor dem Parlament fernblieb. Beim Protest vergangene Woche, bei dem unter anderem die Solidarität mit Palästina ausgedrückt wurde, hat die Polizei auch Gewalt gegen Demonstranten angewendet.