
In den frühen Morgenstunden, als der „demokratische Tsunami“ Tatsache war, lagen sich Leute in den Armen. Auf den Straßen knallten Champagnerkorken. Menschen jubelten, die Stimmung vielerorts war gelöst. In einigen Wahllokalen brachen Sprechchöre mit „Befreie Hongkong –Revolution jetzt“ aus. Nach Monaten der teils blutigen Proteste hatten die prodemokratischen Kräfte der ehemaligen britischen Kronkolonie das bis vor Kurzem Undenkbare erreicht. Eine Rekordwahlbeteiligung von 71 Prozent und tiefe Unzufriedenheit im Volk über die Machthaber schafften es, das Pro-Peking-Lager bei Hongkongs Bezirksratswahlen am Sonntag mit einer vernichtenden Niederlage zu erschüttern.