Die USA halten die Aufschiebung des Starts der Beitrittsgespräche der Europäischen Union mit Nordmazedonien und Albanien für einen "historischen Fehler" und ein "schlechtes Signal für die gesamte Region" Westbalkan. Der US-Sonderbeauftragte für den Westbalkan, Matthew Palmer, erklärte dies nach einem Treffen mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic am Montag in Belgrad.

Die USA würden alles unternehmen, um die Europäische Union zu überzeugen, ihren Standpunkt vor dem EU-Gipfel im Mai nächsten Jahres in Zagreb abzuändern, betonte er laut dem TV-Sender "N1".

Vucic seinerseits zeigte sich zuversichtlich, was die Wiederaufnahme des seit langem auf Eis liegenden Normalisierungsdialogs zwischen Serbien und dem Kosovo angeht. Er erwarte, dass es in zwei oder drei Monaten bessere Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Dialogs geben werde, meinte Vucic, ohne dies konkreter zu erläutern.

Belgrad hatte bisher immer wieder die Wiederaufnahme des Dialogs mit Prishtina an die Aufhebung von Strafzöllen des Kosovo für Waren aus Serbien geknüpft. Die Regierung des kosovarischen Ministerpräsidenten Ramush Haradinaj hatte diese im November 2018 eingeführt, nachdem es Belgrad zuvor gelungen war, die Aufnahme des Kosovo in die internationale Polizeiorganisation Interpol zu verhindern.

Nach den vorgezogenen Parlamentswahlen im Kosovo Anfang Oktober wird erwartet, dass die neue Regierung von zwei bisherigen Oppositionskräften, der nationalistischen Bewegung "Vetevendosje" und der Demokratischen Liga (LDK), gebildet wird. Zur Zeit liegen die offiziellen Wahlresultate allerdings noch immer nicht vor.