Die Vereinten Nationen haben zwei Luftangriffe mit insgesamt 22 getöteten Zivilisten im Bürgerkriegsland Jemen verurteilt. Solche "Tragödien" während der UN-Generalversammlung in New York seien "zutiefst beunruhigend", teilte die Koordinatorin für humanitäre Hilfe im Jemen, Lise Grande, am späten Dienstagabend mit.

Allein in diesem Jahr seien in dem Konflikt 700 Zivilisten getötet und 1.600 verletzt worden. "Dies ist die Zeit, in der jeder Wege finden sollte, diesen schrecklichen Krieg zu beenden", erklärte Grande weiter.

Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition bekämpft im Jemen die Houthi-Rebellen und fliegt in dem Bürgerkriegsland regelmäßig Luftangriffe. Nach Angaben der UN wurde bei einer Bombardierung am Montag in der Provinz Amran eine Moschee getroffen, sieben Menschen seien getötet worden. Am Dienstag starben demnach bei einem Luftangriff in der Provinz Dali 15 Menschen. Das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen.

Im Jemen tobt seit Ende 2014 ein kriegerischer Konflikt, der das bitterarme Land nach UN-Angaben in die aktuell schwerste humanitäre Krise weltweit gestürzt hat. Saudi-Arabien war im Frühjahr 2015 mit anderen arabischen Staaten in den Krieg im südlichen Nachbarland eingetreten. Das sunnitische Königreich will den Einfluss seines schiitischen Erzrivalen Iran, der die Houthis unterstützt, zurückdrängen.

Die Houthis beschießen regelmäßig Saudi-Arabien und hatten sich auch zu den Angriffen auf saudische Ölanlagen bekannt. Sie sehen darin eine Vergeltung für die saudischen Bombardierungen im Jemen.